Review

Hier haben wir wieder mal einen Beitrag aus der Sparte Eigentlich schon alles vorbei: denn das Dietzebacher (jawoll, Hesseland!) Label Hands Of Blue hat sich auf die Fahnen geschrieben, eher unbekannte Bands "abseits vom Mainstream" herauszubringen. Als ersten Output hat man sich etwas ganz Spezielles herausgesucht - die Australier Chaos Theory existieren schon seit Jahren nicht mehr.

Das vorliegende Werk stellt neben einem 2004er-Demo den einzigen Output der Kombo dar, der 2007 in Eigenregie produziert und veröffentlicht wurde. Mastermind David Ban hat mittlerweile andere musikalische Pfade eingeschlagen, so dass die Geschichte der Band eigentlich beendet wäre - wenn nicht 2007 eine Online-Rezension der Scheibe erschienen wäre, die vom Hands Of Blue-Gründer Frank Jäger himself stammte und schließlich dazu führte, dass Whispers Of Doom dennoch der staunenden Gemeinde präsentiert werden kann.

Geboten ist ein Konzeptalbum, das musikalisch ganz im Stil früher Iron Maiden und anderen Helden der neuen Welle des britischen Metalles, aber auch anderer Formationen wie Kamelot steht. Insbesondere die Maiden-Instrumentals "Transsylvania" und "The Ides Of March" lassen oft grüßen, wenn David Ban und seine seinerzeit immerhin fünf Mitstreiter ihre insgesamt zwölf Stücke darreichen, in denen es inhaltlich um eine Science Fiction-angehauchte Schöpfungsgeschichte mit einer ersten und zweiten Menschenrasse geht. Wollwoll, dann soll das mal so sein. Kompetent sind die Herren und die eine Dame allemal, die Stückchen sind hinreichend komplex, und das Organ von Herrn Ban ist dem Material durchaus gewachsen. Aber so richtig zünden wollen die Nummern oft nicht, meistens gibt es durchaus attraktive Einzeltitel zu bewundern, die sich aber kaum zu einem runden Ganzen zusammenfügen. Insofern ist fraglich, ob sich nun quasi posthum ein größerer Erfolg als seinerzeit einstellt - und eine Verbesserung auf der zweiten Scheibe ist ja gewissermaßen qua Systemeinstellung unmöglich...

Holgi

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