Review
Dreamshade - What Silence Hides
Oft tun sich Bands und Promoter schwer, die richtige Schublade für die beworbene Musik zu finden. Anders ist das bei Dreamshade. "Melodic-Death with a twist of progressive Metal", das trifft den Nagel sogar ziemlich genau auf den Kopf. Mit viel Einfallsreichtum und Gespür für Melodien rocken sich die Schweizer, von denen man ja bekanntlich eher anderes gewohnt ist, durch dreizehn ziemlich fette Melo-Death-Granaten. Die Songs sind gespickt mit Breaks und wirklich gelungenen Keyboard- und Gitarrensolos, was gewisse Erinnerungen an die Könige des Genres Children Of Bodom wachruft. Dieser Eindruck wird von den Riffs im oberen Midtempo und den Grunts, die ebenfalls in diese Richtung marschieren, noch verstärkt. Leider haften diese Attribute trotz aller Variabilität so ziemlich allen Songs an, so dass eine gewisse Selbstähnlichkeit über den Verlauf des kompletten Albums nicht ausbleibt. Dennoch sind quasi alle Stücke auf What Silence Hides richtige Gassenhauer geworden, die dem Haupthaar kaum Entspannung bieten. Gerade wenn Dreamshade, wie etwa bei dem großartigen "Revive In Me" oder dem mächtigen "Only Memories Remain", progressive, theatralische Einflüsse mit modernen Synthiesounds (In Flames lässt grüßen) kombinieren, macht die Scheibe richtig Spaß und frisst sich tatsächlich in die Erinnerung des Konsumenten ein.
Natürlich bin ich nicht der erste, der hinter dieser Kapelle noch Potential für die Zukunft vermutet, so dass Dreamshade schon vor der Veröffentlichung dieses Debüts auf den Bühnen des Summerbreeze, Metalfests und Metalcamps stehen durften. Wem die Melodeathkapellen der letzten Jahre gemundet haben und wer keine Angst vor Synthies und Melodien hat, der darf guten Gewissens zu Dreamshades alles andere als ruhigen Scheibe What Silence Hides greifen.
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