Review
Fallen Angel - Crawling Out Of Hell
VÖ: 22. Juni 2010
Zeit: 72:05
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.fallenangelofficialwebsite.com
John Cruppe ist nicht nur Gitarrist sondern auch Mastermind der New Yorker US Power Speed-Band Fallen Angel, bei denen er sich auch für die Story hinter diesem Album verantwortlich zeigt. Fallen Angel haben dabei nicht nur eine aufwendig in Szene gesetzte und anspruchsvolle Geschichte veröffentlicht, sondern so ganz nebenbei eines der besten Alben 2010 in diesem Bereich.
Das Cover und die dort gezeichnete Maskerade geben schon die grobe Richtung vor, die hier eingeschlagen wird. Mercyful Fate oder King Diamond sind den Jungs wohlbekannt aber auch Judas Priest, Helstar oder Iced Earth gehören zu den Einflüssen bei Fallen Angel. Von diesen Bands nehmen die Amis nur das Beste und vereinen die Stärken dieser Bands zu einem wahren Feuerwerk. Crawling Out Of Hell ist gut 70 Minuten Ohrenkino par excellence und sollte alle alteingesessenen Bands das Fürchten lehren. Jeder Song wird durch sein eigene Intro eingeleitet. Die erste Hälfte des Albums wird durch schnellen intensiven Power Speed Metal mit teils ultrahohen Screams dominiert. Schon hier erkennt man das künftige Potential der Band, die es nicht an spielerischer Klasse mangeln lässt und mit unbandig vielen Ideen auf den Plan tritt. Zwar agiert man im weiteren Verlauf nicht mehr ganz so schnell, was aber noch lange nicht bedeutet, dass man hier weniger mitreißend zu Werke geht. Hymnenhaftes Songwriting macht sich hier breit und nimmt den Hörer vollends gefangen. Auch balladeske Töne dürfen nicht fehlen, die aber sind weit von den durchschnittlichen Kinder-Kitsch-Songs entfernt, wie sie von so vielen Vertretern des Genres in die Welt getragen werden.
Auf produktionstechnischer Ebene gibt sich dieses blitzsauber eingespielte Scheibchen ebenfalls keine Blöße. Weit entfernt vom digitalen Einheitssound böllert Crawling Out Of Hell fett, transparent und organisch aus den Boxen, was eine wahre Wohltat für die geschundenen Ohren ist.
Wo ich vor dem ersten Hören aufgrund der Stilbeschreibung noch etwas zittrig war, da offenbart sich nach mehrmaligem Hören ein wahres Feuerwerk an geilen Metal-Songs. Ein Ohrwurm jagt den anderen, ein Kracher folgt auf den nächsten. Und wo Geschwindigkeit und Härte etwas gedrosselt werden, kommen tiefgreifende Emotionen zum Tragen. Fans oben genannter Stilrichtung müssen dieses Album einfach kaufen, für mich haben Fallen Angel wie gesagt mit eines der besten Scheiben in diesem Bereich veröffentlicht.