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Tank - War Machine

Tank - War Machine
Stil: Heavy Metal
VÖ: 25. Oktober 2010
Zeit: 51:06
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.tankofficial.com

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Auf dieses Review habe ich mich besonders gefreut und gleichzeitig hatte ich verdammten Bammel davor. Gefreut habe ich mich, weil endlich wieder ein Lebenszeichen einer meiner Lieblingsbands zu hören ist, das letzte Studio-Album datiert immerhin aus dem Jahre 2002. Bammel hatte ich, weil die Person, die für mich Tank ausgemacht hatte, nicht mehr mit an Bord ist: Algy Ward. Stellt sich also die Frage: Ist Tank ohne Algy überhaupt noch Tank, kann das funktionieren?

Es kann! Mit War Machine haben Tank ein verdammt starkes Stück Musik aufs Plastik gepresst, das ich in dieser Qualität nicht erwartet habe. Im Vergleich zum direkten Vorgänger Still At War ist die aktuelle Scheibe zwar um einiges melodischer und wesentlich weniger ruppig ausgefallen, aber instrumental handelt es sich immer noch um eine eindeutige Tank-Scheiblette. Songtechnisch ist sie sogar um einiges homogener ausgefallen als der 02er Output, das Niveau der Stücke ist durchgehend auf äußerst hohem Niveau angesiedelt. Mit "Judgement Day" und "Phoenix Rising" haben sich sogar zwei richtige Ohrwürmer auf dem Tonträger eingefunden, die deutliches Hitpotential haben. Auch an Abwechslung herrscht auf War Machine keineswegs Mangel, Uptemponummern geben sich die Klinke mit schleppend-stampfenden Stücken wie dem Titeltrack in die Hand, Riffing trifft auf Melodie, und auch die unvermeidliche Semi-Ballade hat mit "After All" ihren Platz auf der Scheibe gefunden.

Technisch klangen Tank noch nie so beschlagen wie 2010, hier stimmt alles von vorn bis hinten. Tucker/Evans waren eh schon immer ein exzellentes Duo an den Sechssaitigen und zeigen hier, dass sie nichts von ihrem Können eingebüßt haben. Doogie White liefert einen sehr feinen Job am Mikro ab und erinnert mich ein wenig an den frühen Biff Bifford. Und auch die Rhythmussektion weiß durchweg zu gefallen, Chris Dale und Dave Cavill geben den Stücken den nötigen Drive, die ganze Sache wirkt einfach rund. Die Spieldauer ist opulent ausgefallen, das Cover der Band angemessen und die Produktion dürfte die beste in der langen Bandgeschichte sein, War Machine klingt einfach nur fett.

Warum gibt es dann bei aller Lobhudelei nur fünf Punkte und nicht derer sechs? Nun, erstens ist die erwähnte Halbballade ein ziemlicher Langweiler geworden und definitiv als Ausfall zu werten und zweitens bleibt noch die Antwort auf den ersten Teil der in der Einleitung gestellten Frage: Ist Tank ohne Algy noch Tank? Nun, leider nur noch teilweise. Doogie kann singen, keine Frage, im klassischen Sinn ist er der deutlich bessere Sänger als Algy. Aber der ehemalige Mainman hatte etwas, was Tank den Stempel aufdrückte. 2010 fehlt da das Besondere, das, was Tank-Fans so an dieser Band liebten. Besonders deutlich wird das bei "After All", denn auch wenn ich bezweifle, dass Algy aus diesem Song eine Übernummer hätte machen können, wäre das Stück mit ihm sicherlich nicht ganz so lahmarschig geworden.

Ansonsten aber ist War Machine ein richtig gutes, klassisches Heavy Metal-Album geworden, das Freunde althergebrachten Metals mit NWoBHM-Flair in Verzückung versetzen wird. Bei beinharten Tank-Fans freilich sieht das wahrscheinlich anders aus...

Hannes

5 von 6 Punkten

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