Review
Various Artists - Aenaon/Satanochio 7' Split A Parallel Zoetrope
Die Griechen Aenaon haben mit ihrer 2009er EP Phenomenon bei unserem Lord Obirah für mächtig Eindruck gesorgt. Nun melden sich die Hellenen mit der Split-EP zusammen mit Satanochio (Rumänien) zurück auf der musikalischen Bildfläche, und das nicht nur in digitaler CD-Form, nein auch die gute alte Vinyl-EP wird hier auf den Markt gebracht. Nostalgie pur.
Mit "I, Tyrant" legen Aenaon schon mal mächtig vor. Der opulente Black Metal mit Death Metal-Einflüssen ist sehr druckvoll und fett produziert und drückt einen gleich mal in den Sessel. Der Song ist sehr abwechslungsreich gestaltet, das Tempo wird oft gewechselt (ohne jedoch dadurch den Songfluss zu zerstören), ebenso wie die Vocals, die zwischen aggressiven Shouts und klaren Vocals (meist beim Refrain) wechseln. Vor Melodien wird ebenso wenig zurück geschreckt wie vor dem Einsatz von Keys, diese dienen jedoch nur der Hintergrund-Untermalung bei einem Midtempopart. Man kann sich den Song rauf und runter anhören, er wird und wird einfach nicht langweilig, was am variablen Songaufbau liegt: mal wird Gas gegeben, mal schwenkt man abrupt ins Midtempo um und verleiht dem Song dadurch mehr Druck. Für diesen Song kann man, nein muss man eine "5" zücken.
Die aus Bukarest stammenden Satanochio können dieses Level dann nicht mehr halten, und dass, obwohl die Jungs im Gegensatz zu Aenaon schon mehr Veröffentlichungen vorweisen können. Der überwiegend in schnelleren Gefilden angesiedelte Black Metal ist zum einen weitaus weniger druckvoll (produktionstechnisch) in Szene gesetzt worden. Zum anderen zerren die heiser wirkenden Vocals nach geraumer Zeit schon etwas an den Nerven. Spieltechnisch gibt man meistens Vollgas, nur kurz wird das Gaspedal losgelassen. Wenn sie jedoch das treibende Midtempo angehen, unterlegt von melodiösen Soli, können noch Punkte eingefahren werden, auch wenn das erst am Ende des Songs "Crimson Grim" passiert. So springt für Satanochio nicht mehr als eine "3-" raus.
Ich für meinen Teil warte nun sehnsüchtig auf das erste Full-Length-Album der Griechen Aenaon.
Ohne Wertung