Review
Within The Ruins - Invade
Im Grunde genommen sind sie ja echte Melodie-Junkies, die fünf schwerst tätowierten Jungs von Within The Ruins. Das demonstrieren uns die Amerikaner in jedem einzelnen ihrer elf neuen Stücke, die unter dem Namen Invade zusammengefasst wurden. Und das richtige Händchen für leichte und verspielte Melodik wird ihnen auch mit Sicherheit niemand absprechen. Aber dann ist da offenbar noch dieser unbändige Ehrgeiz, in die Oberliga des Hi-Tech-Geknüppels gehören zu müssen. In logischer Konsequenz werden die ersonnenen Melodien von einer Armada an Breaks und Intermezzi geradezu zerstückelt und ein wünschenswerter Fluss gerät ganz schnell zur Illusion. Das Resultat klingt ein wenig wie eine Mixtur aus In Flames, Technik-Experten der Marke Cryptopsy oder Dying Fetus und einer Schippe Metalcore-Trademarks, abgespielt von einer verkratzten CD. Für Freunde rasanter und hochtechnischer Gitarrenarbeit sowie aberwitzig getriggerter Drum-Einlagen, also für solche, die sich beim Konsum dieser Musik kein nervöses Zucken im Augenlid einhandeln, dürfte sich soweit alles im grünen Bereich befinden.
Ein echtes Manko der Scheibe liegt jedoch sicherlich darin, dass es ihr entschieden an Abwechslung fehlt. Viele der Stücke ähneln sich wie ein Ei dem anderen und zum Teil kriegt man gar nicht richtig mit, wann der eine Song nun zu Ende gegangen ist und der nächste bereits begonnen hat. Zuletzt leiden die musikalischen Höchstleistungen aller Beteiligten unter einer ausgesprochen klinischen, sterilen Produktion. Ein Antesten der CD sollte vor dem Kauf daher dringend in Erwägung gezogen werden.