Review
Invasion - Orchestrated Kill Maneuver
VÖ: 27. Juli 2010
Zeit: 54:02
Label: Rotting Corpse Records
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Sie scheinen eine deutliche Affinität zu militaristischen Themen zu haben, die vier Herren von Invasion. Nicht nur, dass Songtitel wie "Stuka JU - 87 (Sturzkampfflugzeug)" oder "Firestorm In Dresden" ganz deutlich in die Jahre von 1939 bis 1945 zeigen, auch die eingestreuten Soundschnipsel stammen aus dieser Zeit. Nun, immerhin nicht die übliche Splatter-Schiene, ist doch auch mal was.
Denn normalerweise fließt bei der Musik, der sich Invasion verschrieben haben, Blut und Eiter gleich literweise. Nicht, dass das mit dem Blut bei der Kriegsthematik groß anders wäre, aber der textliche Fokus liegt hier dann doch anderswo. Death Metal der grindigen Art und Weise, ohne Sperenzchen oder Anbiederungen an irgendwelche Trends, das bekommt der Käufer der Scheiblette geboten. Stumpf ist Trumpf, Raum für Feinheiten ist hier keiner und trotzdem funktioniert Orchestrated Kill Maneuver über weite Strecken recht ordentlich. Schwedisch anmutende Sägeriffs werden gepaart mit eher US-amerikanischer Rhythmusarbeit und "veredelt" von Phlegms heiseren Growls, das macht über weite Strecken durchaus Laune, kann sich sehr wohl hören lassen. Ein paar kleine Aufhorcher wären dem Gesamtbild schon förderlich gewesen und so sind sich die Stücke insgesamt recht ähnlich, aber wirklich langweilig wird der Output dadurch nicht.
Technisch wird grundsolide Handwerkskunst geboten, Technikfetischisten kommen hier definitiv nicht auf ihre Kosten. Dafür hat man das Gefühl, dass hier ehrliche Arbeit abgeliefert wird. Unterstützt wird dieser Eindruck von der Produktion, die rau und direkt daherkommt und jeglichen Eindruck vermeidet, zu gelackt oder glattgebügelt zu sein.
Feinschmecker todesmetallischer Kunst werden eher gelangweilt sein von dieser Scheibe, aber wer auch mal auf die Currywurst des Todesbleis zwischendurch steht, der kann hier durchaus mal reinhören. Stumpf ja, schlecht nein.
Hannes