Review
Schistosoma - From Birth On Blind
Was hat mir das Schistosoma-Debüt The Lost Ones vor drei Jahren Spaß gemacht, grooviger melodischer Death Metal mit abwechslungsreichem Gesang gab es damals und umso mehr war ich auf den Nachfolger gespannt, der auf den Namen From Birth To Blind hört.
An der prinzipiellen Ausrichtung hat sich bei Schistosoma auch 2010 nichts geändert. Die Mittelfranken bieten auch hier groovigen Death Metal mit viel Melodie und ebenso variablem Gesang wie auf dem Debüt, so dass das Ganze als Death Metal schwedischer Machart gelten könnte, wenn u.a. die US-Death-Einschläge nicht wären. Was mir aber den Spaß etwas verdirbt und was die Scheibe etwas in die Belanglosigkeit abdriften lässt, ist die stilistische Anbiederung an aktuelle Strömungen. Warum Schistosoma auf ihrem Zweitwerk unbedingt dem Metal-/Hardcore Tribut zollen müssen, erschließt sich mir auch nach dem fünften Durchlauf nicht, denn welches Potenzial die Jungs haben, konnte man schon vor drei Jahren sehen und damals gab's noch kein Core-Gedönse bei den Franken zu finden.
Sehr schade auch, denn dadurch werden Schistosoma austauschbar und klingen wie viele andere Bands derzeit auch. Auch in Punkto Songwriting können Schistosoma hier nicht an die Leistung auf The Lost Ones anknüpfen, denn nach den knapp 40 Minuten bleibt ein recht schaler Geschmack zurück und nicht wirklich viel hängen. Vielleicht geht's beim nächsten Album wieder mehr in Richtung des Debüts und damit bergauf.
Vorheriges Review: Orion's Reign - Nuclear Winter (Limited Deluxe Edition)