Review
Willard - Steel Mill (Re-Release)
Bei Willard handelt es sich um eine Band, die mitten in die Grunge-Welle der 1980/90er Jahre geboren wurde. Die in Seattle gegründete Combo dabei aber kaum was mit Pearl Jam oder Nirvana'scher Jammermucke zu tun, sondern konzentriert sich auf ihre ganz eigene durchaus schwermütige Musik.
Mit ordentlich Groove rotzen die Jungs ihre zwölf Tracks durch die Boxen und schrecken dabei auch nicht vor einer Coverversion des Jonny Cash-Songs "Folsom" zurück, die im übrigen recht gelungen ist. Willard sind definitiv härter als viele angesagte Bands seinerzeit und präsentieren sich nebenbei auch noch roher und aggressiver, wollte man eine Vergleichsband nennen, könnte man die Melvins hier aufführen. Es musste aber unterm Strich fast zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass Willard mit dem wenig angepassten Steel Mill nicht den großen Durchbruch schaffen, was schließlich darin mündete, dass die Band zwar noch ein zweites Album aufnahm, das aber nie den Weg in die Öffentlichkeit fand.
So bleiben Willard also ein kaum wahrgenommener Teil des Seattle-Undergrounds, dem aber dieser Tage via Metal Mind Productions die Ehre zuteil wird, wieder im CD-Regal aufzutauchen. Denn das polnische Label legt Steel Mill in digital überarbeiteter Form mit Digipack und goldener Disc neu auf, so dass man dieser Tage wieder leichter in den Genuss dieses Kleinods gelangen kann. Allerdings wird Willard auch das nicht zum großen Durchbruch verhelfen.
Ohne Wertung
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