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A Tortured Soul - Lucifer's Fate

A Tortured Soul - Lucifer's Fate
Stil: Dark US Metal
VÖ: 23. April 2010
Zeit: 51:58
Label: Pure Steel Records
Homepage: -

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Keine gefühlte Woche, wo Pure Steel nicht zum Schlag auf unsere Ohren und Geldbeutel ausholen. Masse statt Klasse? Das kann man so nicht behaupten, auch wenn mir nicht jede Veröffentlichung zusagt. Aber, Andreas Lorenz und seine Partner haben ein Gespür für Metal oder Hard Rock, die sich auch verkaufen können. Ohne große Werbung, ohne großen Firlefanz, let the music do the talking, das ist das Gebot und nichts anderes. Man verpflichtet Bands, hinter denen man bedingungslos steht und dem gebührt mehr als Respekt. Aber da wiederhole ich eh schon Altbekanntes.

Mit Streichern und sanften Gitarrenzupfen beginnt mit "Ritual" die dritte Scheibe der Amerikaner A Tortured Soul, die im Underground schon zu den bekannten Größen zählen. In der Tradition Mercyful Fates musizierend, kann man in diesen Tagen auf eine immer größer werdende Fanschar bauen. Der etwas plastische Sound der Scheibe, hier vor allem bei Schlagwerk und Rhythmusgitarren, ist gewöhnungsbedürftig, aber das ist nach mehrmaligem Hören kein großer Makel mehr. Der Titelsong stampft mit Hirn und geschickten Riffs, Meistersänger Rick, und nicht Roy, Black singt in mittleren bis tiefen Lagen, die King Diamond-Screams und spitzen Melodiebögen sind bei diesem Song komplett außen vor. Das mag den einen verärgern, mich erfreut diese Entscheidung, denn klang das Gequieke auf Kiss Of The Thorn meist zu gequält und ohne eigene Note. Die Amis setzen aktuell auf ausufernde Riffs, düstere Stimmung und metallische Melancholie ohne aber Kraft und Spielfreude zu vernachlässigen. Aber die Songs mit Kopfstimme kommen noch, keine Hast...

Viele Songs überspringen locker die sechs-Minuten-Marke, kommen aber trotzdem zielsicher auf den Punkt. Im Midtempo fühlt man sich wohl und das reizt man bis zum Anschlag aus. Beim formvollendeten "Ashes To Ashes" darf Mr. Schwarz die höheren Oktaven erklimmen ohne das Falsett zu bemühen. In den hohen Tonlagen besteht die Stimme, was auf den Vorgängern noch holprig geschmerzt klang, kommt nun sicher auf den Punkt. Durch passende Breaks wird das Tempo variiert, jedoch allzu schnell wird die Musik nie. Das ist nicht gewollt. Dafür glänzen die Sixstrings mit ausdrucksstarken Melodien beim Solieren, egal wie der Song auch heißen mag. "Dark Chapel", "Rust" und das etwas brutalere "Winterkill" weisen durch den Gesang die größten Parallelen zu Mercyful Fate mit den königlichen Schreien oder Kopfstimmen auf. Gerade der Kirchensong könnte ein kleiner Hit werden. Genau wie das folgende "Fallen", der Chorus fräst sich nachhaltig in jede Ritze des Schädels. Wobei ein junger Rob Halford ebenso seine Spuren im Timbre des Sängers hinterlassen haben dürfte. Sehr fein. Mein Favorit der Scheibe ist das imposante "Reign", das zu jeder Sekunde regiert. Ein Ohrenschmaus der höchsten Kategorie, den alle Freunde der eisernen Jungfrau zuhauf goutieren dürften. That's Metal!

Mit Lucifer's Fate haben A Tortured Soul eine starke Platte mit düsterem Charakter eingetütet, die aber erst in vielen Umläufen erschlossen werden muss. Hat man sich mit dem Stil und Gesang angefreundet, so tritt ein metallisches Juwel in Erscheinung, das eigenständig und ohne Anbiederung an aktuelle Strömungen auskommt. Wen auch etwas zu glatt poliert im Sound, aber dennoch eine Platte für alle diejenigen, die auf ein neues Werk aus dem Hause Mercyful Fate warten. Trotzdem sind A Tortured Soul kein bloßes Plagiat, dazu würzen sie ihren Sound mit einer geschickten Prise US Metal, und da dieser Stil offene Türen im Heim des Siebi einrennt, kann nur eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Jetzt wollen wir die Jungs endlich mal live in diesem Land bewundern. Auf geht's beim Schichtl!

Siebi

5 von 6 Punkten

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