Review
Mysterion - The Sacral Chamber (EP)
Die bis dato unbekannte thüringische Black-Metal-Kapelle Mysterion gibt mit der EP The Sacral Chamber ihr Debütwerk zum Besten. Musikalisch bleibt man erstaunlich selbstständig, auch wenn nicht zu überhören ist, dass sich am norwegischen Black Metal orientiert wird.
Unterteilt ist die Scheibe in drei Kapitel, die alle auf ihre Weise interessant und spannend sind. Im ersten der drei wird nach einem Intro von gut einer Minute mit "Death In The Circles Of Candles" auch schon ordentlich losgelegt und dann so abrupt abgestoppt, dass mir vor lauter Überraschung erstmal die Spucke wegbleibt - solche Schweine! Mit dem hymnischen "The Cold Mist" steht als nächstes ein Titel an, der im Mid-Tempo angesiedelt ist und mit Choral-Gesang im Hintergrund eine mystische Stimmung zu verbreiten weiß.
Nach einem erneuten Intro wird mit "The Eye Of The Devil" ein weiteres Mal munter drauf los gedroschen, ehe man mit dem langsameren "Deadly Silent" wieder gemächlichere Töne anschlägt und sich sogar zu einem klassischerem Metal-Riff hinreißen lässt.
Ein letztes Mal folgt ein kurzes Intro von ganzen 23 Sekunden, bis endlich "The Battle With The King Of Dead" tönt. Diemal scheint es als hätte man die Stücke vertauscht, zuerst der melodische Mid-Tempo-Titel und dann die Auf-Die-Fresse-Nummer. Und so soll es dann auch sein - "The Truth Is Now Revealed" startet zwar etwas verhalten steigert sich aber zum Ende hin nochmal in ein richtig amtliches Geknüppel und - verdammt soll ich sein! - ich hör sogar zwischenzeitlich eine Prise Power-Metal raus.
The Sacral Chamber würde zwar keinen Innovationspreis gewinnen und ist ein eher kurzweiliges Vergnügen, doch unterhaltsam ist der kleine, schwarze Bastard allemal! Mysterion haben es geschafft ihr Debut ordentlich, abwechslungsreich und interessant zu präsentieren und sind dabei größtenteils doch ihre eigene Schiene gefahren - das verdient Anerkennung.
Ist die EP zwar weit davon entfernt ein Pflichkauf zu sein, erfüllt sie dennoch ihren Zweck als Appetizer und macht Lust auf mehr von den Mannen aus Thüringen!
Wolf