Review
Kottak - Rock & Roll Forever
Dreieinhalb Jahre nach dem Zweitlingswerk Therupy kommen Kottak, die Band um den Scorpions-Schlagzeuger James Kottak, mit ihrem dritten Album auf den Markt.
Geändert hat sich im Gesamtsound von Kottak (vormals Krunk) nicht viel, auch auf dem dritten Album der Bandgeschichte frönt man einer Mixtur aus Punk Rock und Rock'n'Roll. Mit der Huldigung "Rock & Roll Forever" steigt man dann auch treffend in das Album ein. Ein ordentlicher Einstieg mit einer schönen Kick-Ass-Note, der gut nach vorne losgeht und definitiv Laune macht. Etwas dreckiger geht es bei "Where You Wanna Go" zu, das etwas langsamer im Tempo gehalten ist. Etwas weniger kann mich dagegen "Don't Wanna Go Home" überzeugen, der Song verfügt zwar über einen ordentlichen Drive, aber die Melodieführung, gerade beim Refrain, ist mir ZU eingängig geraten, genauso wie bei "Sunset Blvd.". Dass die beiden Opener keine Eintagsfliegen waren, zeigen Kottak klar bei "Scream With Me". Der Song beginnt sehr ruhig, fast vermutet man schon die obligatorische Ballade, doch dann setzt das Riffing ein und der Song nimmt ordentlich Fahrt auf. Zudem klingen hier die Vocals von James Kottak sehr rau und auch ein wenig räudig, so wie es sein soll. Dagegen stinkt das zuckersüße "Daddy U R My Star" im Mainstream-Blink 182-Gewand deutlich ab. Da lobe ich mir schon eher das räudige "Super Pricks", das mit einer schönen Leck-Mich-Note versehen ist und auch etwas schräg daher kommt. Im bereits erwähnten Blink 182 und Green Day-Gewand kommt auch "Drunk Unkle Pete" durch die Membrane. Das ist Pop-Punk-Rock, wie man ihn zuhauf aus dem Radio kennt: massenkompatibel, mitsingtauglich und zahm. Und wie schon auf Therupy beschließt auch auf dem dritten Album eine Coverversion von "Holiday" (Scorpions) das Album. Abgerundet wird das Ganze von vom Video zu "Sunset Blvd.".
Rock & Roll Forever bietet breit gefächerten Punk-Rock, der wohl für jeden Geschmack mindestens einen Song parat hält. Für meinen Geschmack hätte etwas mehr Kick-Ass und weniger Mainstream vertreten sein können, aber Laune macht das dritte Album von Kottak allemal.