Review
Baphomet's Blood - Metal Damnation
Bei Italien denken viele - auch der gemeine Banger - immer noch an Sommer, Sonne, Strand und Rondo Veneziano-Metal der trällernden Sorte. Dass man aber im Land der Pasta und des Vino in den letzten Jahren vermehrt Thrash und Epic Metal zu hören bekam, liegt unter anderem an den beiden Indielabels My Graveyard und Punishment 18. Abuser, Ancient Dome, Urto, Planar Evil, Dark Quarterer, Wotan, Battleroar, Warmonger oder eben die Speedster Baphomet's Blood, die mit Metal Damnation zum berühmten dritten Schlag ausholen. Old school as fuck in Anspruch, Attitüde und Aussehen.
Schon das Cover zeugt von authentischer Umsetzung des Undergroundgedankens. Leather and Spikes soweit das Auge reicht. Dazu noch diese wundervoll schrecklich schön verspiegelten Pilotenbrillen. Hell yeah!
Songtitel wie "Ready For Hell", "Devil's Night", "Evilbringer" und "Italian Steel" befeuchten jedes Kuttenträgerhöschen. Das sind Titel, die man hier hören will. Die Mischung aus räudigen Motörhead, Kill Em All-Metallica mit Iron Angel-Drums machen das Album zu einem kurzweiligen Vergnügen, das man zu Bier, Fluppe und totem Paarhufer vom Grill genießt. Pure drinking Metal, der durch seine fetten Gitarren und vielen Zitate der guten alten 80er Jahre besticht. Das treibende "Midnight Patrol" kristallisiert sich als kleine Reminiszenz an "Phantom Lord" der Metallimen aus San Francisco heraus.
Die Scheibe kommt im schicken Gatefold, Texte sind mit dabei und das Cover erfreut in gewohnter High Roller-Qualität. Zusammen mit dem nicht minder rührigen Label Iron Bonehead wird hier astreiner Stahl auf die Metalgemeinde losgelassen. Vinyljunkies müssen zugreifen, wahlweise in schwarz (750 Stck.) oder silber-blauem Splatter (250 Stck.), der Speed Metal wird natürlich nicht neu erfunden, aber es rotzt traditionell ohne Schnörkel auf die Zwölf, so dass man Metal Damnation jedem Old School Speed/Thrash-Jünger ans Herz legen kann.
Siebi
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