Review
Miserere Luminis - Miserere Luminis
Hinter Miserere Luminis verbirgt sich eine Zusammenarbeit zweier kanadischer Black Metal Bands namens Gris und Sombres Forets (beide mir bis dato unbekannt), die beide bereits zwei Alben am Start haben. Viel Wert wird darauf gelegt zu betonen, dass es sich nicht um ein Split-Album als vielmehr um eine echte Zusammenarbeit beim selbstbetitelten Debut handelt.
Wie auch bei den beiden "Hauptbands" hat man sich dem Black Metal verschrieben, marschiert hier aber weit ab von jeglichen Pfaden durch die schwarzmetallische Musiklandschaft. Das ruhige, vom Piano getragene "Cineris" läutet die Stunde Black Metal sehr ruhig und getragen ein, ehe "Le Mal Des Siecles" im Anschluss die Stille zerreißt. Angesichts der Winterzeit sind die Songs allesamt sehr melancholisch, nachdenklich und teils auch depressiv gestimmt, was sowohl am langsameren, meist getragenen Tempo als auch an den eingebauten Dissonanzen liegt. Passend zu den oft verwendeten ruhigeren Passagen fährt man auch das Instrumentarium zurück und überlässt den elektrisch unverstärkten Gitarren oder den Pianoklängen das Bild. Zudem lässt man über weite Strecken die Musik für sich allein stehen, die typischen Black Metal-Kreischvocals haben hier klar den kleineren Anteil am Gesamtbild abbekommen und spielen eine untergeordnete Rolle. Das finale "Exculcerare" beendet das Album, wie es begann, mit ruhigen Pianoklängen.
Miserere Luminis ist ein sehr progressiv ausgefallenes Album, das zum einen von den Kontrasten zwischen den ruhigen Momenten und den aggressiven Eruptionen und zum anderen von den Tempowechseln (wie im Titelsong) lebt. Schade nur, dass diesem Album eine sehr dumpfe und teils auch drucklose Produktion verpasst wurde.
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