Review

Ja, da leck mich doch einer fett! Die Belgier mit dem Paten-Tick sind zurück mit einem massivst groovenden Hardcoremonster, das ich SO von der Band nicht erwartet hätte, war die reguläre Vorgängerscheibe Heart Full Of Pain zwar eine solide, aber letztendlich doch eher durchschnittliche Veröffentlichung. Der Schreigesang war genauso dünn wie nervig und das Pate-Intro meiner Meinung nach Platzverschwendung.

Ganz anders schaut's vier Jahre später aus. Die Produktion ist so massiv, dass bei aufgedrehter Stereoanlage der Putz von der Decke bröckelt. Der nervige Schreigesang wurde genau wie die Gitarren ein paar Stockwerke runtergestimmt und die Songs haben eine Schippe Wiedererkennungswert spendiert bekommen. Entgegen dem allgemeinen Trend verschließt man sich ganz klar der aktuellen Metalcore-Schlagseite. Statt dessen fährt man auf der Oldschool-Pro Pain-Schiene zu The Truth Hurts-Zeiten und fährt verdammt gut damit. Mitgröhlparts, Hooks, gepflegtes Midtempo und Moshparts bestimmen 2005 das Bild. Einzelne Highlights zu nennen fällt schwer, wird hier doch alles in allem ein durchgängig hohes Niveau gehalten.

Wer noch nicht in jedem Song unbedingt ein In Flames oder Iron Maiden-Riff braucht und schon länger als ein Jahr Hardcore hört, sollte der Scheibe auf jeden Fall einen Probedurchlauf gönnen. Langzeitschäden wie andauernde Abhängigkeit und eine plötzlich einsetzende mediterrane Lebensweise sind nicht ausgeschlossen. Ich gehe jetzt meine Spaghetti fertig essen und muss mal in den Keller, Rotwein holen. Zur Not muss ich meiner Frau ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen kann.

Andreas

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