Review

Bei manchen Bands ist es zur Unsitte geworden, zu einem mehr oder weniger erfolgreichen Debüt gleich eine Live-Scheibe hinterherzuschieben. Macht in meinen Ohren keinen Sinn, denn der Unterschied zu beiden Veröffentlichungen beschränkt sich oft auf den Sound und All-Hit-Alben sind Debütveröffentlichungen nur in den seltensten Fällen, wodurch auf der Live-Scheiblette oft ziemlich Leerlauf herrscht.

Pissing Razors aus El Paso gehören nicht zu diesen Bands, sondern können bei ihrer ersten Live-Veröffentlichung auf den reichhaltigen Fundus von fünf Alben zurückgreifen. Aufgenommen wurde dafür ein Gig aus ihrer Heimatstadt vom 06. September 2002. Vom letzten Studioalbum Where We Come From finden dabei vier Songs Verwendung, der Rest teilt sich auf die Alben Psycho Punko Metal Groove (1996), Pissing Razors (1998), Cast Down The Plague (1999) und Fields Of Disbelief (2000) auf. Die Aufnahmebedingungen waren offensichtlich sehr gut, denn der Sound ist außergewöhnlich gut und passt hervorragend zu den vor Kraft strotzenden Songs. Könnte natürlich auch sein, dass hier im Studio etwas nachgeholfen wurde. Abgesehen davon wissen die Razors auch live zu überzeugen, auch wenn ihnen etwa in der Mitte des Sets etwas die Luft ausgeht und Sänger Andre erst noch zur Band finden muss, denn seine Performance reicht qualitativ nicht an das heran, was er auf schließlich auf Evolution (2003) definitiv besser zeigen sollte.

Auch diese Scheibe hat es in den Metal Mind'schen Re-Release-Katalog geschafft. Digipack und goldene Disk sind hier ebenso selbstverständlich wie überarbeiteter Sound und die kurze Bandbio analog zu den beiden anderen Pissing Razors Re-Releases. Leider hat man hier aber auch wieder mit Bonustracks gegeizt. Wer aber ein Gefühl für die livehaftige Energie der Pissing Razors bekommen möchte ist hier an der richtigen Stelle.

Lord Obirah

Ohne Wertung

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