Review
First Child - Queen Of Hearts
Ah, das - oder vielmehr die - kennen wir doch! Diese Dame, freudigerweise Cat The Cat benannt, kredenzte uns schon vor zwei Jahren ein feines kleines Album namens Souvenirs, und das befanden wir damals ja als recht feinen, straighten Rock mit guter Stimme.
Jetzt tritt die selbst ernannte Katze aller Katzen mit neu formierter Begleitkombo (Mr "Buddy S" an den Gitarre - richtiger Name wahrscheinlich Bodo Schäfer (Ergänzung von der Band: der Mann heißt Bernd Schlemmer - Kara) - und Stephan Preussner an den Drums) wieder an und legt mit der Herzdame erneut 16 selbst verfasste Stückchen vor.
An der musikalischen Ausrichtung hat sich nichts geändert. First Child schippern irgendwo im weiten Meer zwischen Rock, Glam, Blues und Hardrock. Absolut überzeugend ist dabei einmal mehr die Stimme der Frontmieze (sorry aber das passt hier einfach), die bisweilen sehr stark an die göttliche Alannah Myles zu ihren besten Zeiten erinnert. Charakter, Ausdruck, und so weit weg vom beliebten Elfengeträller auf der einen Seite und vom ebenfalls populären Mördergegrunze auf der anderen als nur möglich.
Das wären ja alles schöne Voraussetzungen, aber leider kann das Songwriting dieses Mal nicht so überzeugen wie noch auf dem Vorgänger. Standen bei Souvenirs noch durchaus feine, fesche Lieder im Zentrum, klingen die Nummern auf Queen Of Hearts allesamt ein wenig zu einfallslos, um wirklich etwas zu reißen. So richtig schlecht ist keiner der Songs, aber "Queen Of Hearts", "Gambler" oder auch "Rock This Town" haben einen etwas zu hohen Feelgood- und Proberaum-Faktor, als dass man wirklich beeindruckt sein könnte. Im weiteren Verlauf gibt es dann noch ein paar kurze, country-beeinflusste Beiträge, die schon eher in die Richtung originell und eigenständig gehen, aber insgesamt reicht das nicht, um eine mehr als wohlwollende Beurteilung zu erzeugen.
Die Substanz wäre da, das merkt man an Gesang und kompetenter Umsetzung, aber mit mehr kompositorischem Schmackes wäre hier deutlich mehr drin.