Review

Lange habe ich überlegt, was ich mit der Debütscheibe dieser schwäbischen Combo anfangen soll... anhören, klar, aber was schreibt man über sowas? Verriss oder Huldigung? Denn was Need2Destroy hier fabrizieren ist sehr gewöhnungsbedürftig und erfordert dem Hörer viel Geduld ab.

Die Jungs verquirlen hier nämlich ziemlich viel. Alternative Klänge treffen auf Postcore-Sounds, Todesmetall auf grungige Töne. Das schlägt sich nicht nur in der gesanglichen Vielfalt nieder, sondern auch im instrumentalen Bereich. Was ich am interessantesten, aber auch am schwersten verdaulich finde, ist der Gitarrenklang. Need2Destroy fahren hier einen überwiegend wenig bis kaum verzerrten Sound, nur gelegentlich wird ein richtig hartes Brett gefahren. Das aber hindert die Jungs nicht daran, gerade diese seltsam klingenden Gitarren mit mächtigen Blast Beats zu untermalen. Auffällig ist auch, dass das Album zum Ende hin immer seichter und alternativer ausfällt.

Es ist schwierig, dieses Debüt mehrmals am Stück zu hören, so mancher wird sich sogar nach den ersten Tönen mit Grausen abwenden. Dennoch muss man Need2Destroy Mut bescheinigen, so einen Mix aufzunehmen und zu spielen. Leute, die hohe musikalische Toleranz mitbringen und auf der Suche nach etwas Ungewöhnlichem sind, könnten hier fündig werden.

Lord Obirah

Ohne Wertung

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