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Leverage - Circus Colossus

Leverage - Circus Colossus
Stil: Melodic Metal
VÖ: 11. Dezember 2009
Zeit: 48:06
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.leverageband.com

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Ein mächtiges Rauschen erhob sich aus dem sich über ganz Europa erstreckenden Hard n' Heavy-Blätterwald angesichts der bevorstehenden Veröffentlichung Circus Colossus aus dem Hause Leverage, die mit dem Vorgänger Blind Fire (2008) im Melodic Metal-Sektor einen Volltreffer landen konnten. Mit Circus Colossus gelingt es den Schweden letztlich nicht, die selbst relativ hoch gelegte Messlatte zu überspringen, denn im Gegensatz zum 2008er Werk fehlen die Über-Songs wie "Stormchild" oder "Heart Of Darkness". Vergleichbar etwa mit Place Vendome oder zu umschreiben als Metalized Meat Loaf greifen Tuomas Heikkinen und Torsti Spoof (beide Git.), Marko Niskala (Keys), Pekka Lampinen (Bass) und Valtteri Revonkorpi (Drums) bisweilen auf Nightwish-Arrangements und deren instrumentale Ausgestaltungen (Key-Dominanz, viel Bombast mit entsprechenden Chören und orchestralen Passagen) zurück, über die Pekka Heinos Stimme gelegt wurde, die eben der des Eddie aus der Rocky Horror Picture Show, gespielt vom allseits beliebten ‚Fleischklops‘, recht ähnlich ist.
Nach dem Avantasia-meets-Dimmu Borgir-Intro "Rise" wird der Circus mit "Wolf And The Moon" eröffnet, das bei aller Heavyness und bedrohlichem, den Werwolf sich verwandeln lassendem Mittelpart auch locker in die Hit-Sammlung auf Bat Out Of Hell II - Back Into Hell gepasst hätte. Der Einstieg gelingt aber, denn im Anschluss schlagen Leverage mit "Movie Gods" durchaus differente Töne an, die im Hard Rock-Gewand daher kommen, das einst (und immer noch) von Magnum gewoben wurde, was zu gefallen weiß. Härter geht's im folgenden "Wordbeater" zu, der erneut Dimmu-Hörner/-Bläser aufruft aber, trotz ausgefeilter Komposition in Nightwish-Farben, nur in der Bridge die sofort ins Ohr gehende Eingängigkeit der ersten beiden Tracks erreicht. Anders "Rider Of Storm", der Affinitäten zum Eighties-Liedgut der Balboaner Survivor (vgl. "Burning Heart") aufweist.
"Legions Of The Invisible" könnte gut und gerne auch aus der Feder eines Herrn Sammet stammen, da Orchestrierung, Chöre und inhärente Dynamik so auch im Phantasie-Reich Avantasia anzutreffen sind, nur dass der Toby das ein ganzes Stückchen besser macht. Die mit 80er-Synthies ausgestaltete und wieder zwischen Meat Loaf und Magnum hin und her pendelnde Nummer "Revelations" zündet erst nach zwei, drei Hördurchläufen, denn erst dann hat sich die melodisch gehaltene Bridge mitsamt Kurz-Refrain im Ohr festgesetzt. Was allerdings sofort heraus sticht, ist das exzellente (aufgeteilte) Gitarren-Solo Heikkinens und Spoofs, die, was die instrumentalen Fertigkeiten anbelangt, über jeden Zweifel erhaben sind.
Balladesk wird es im Anschluss in "Don't Keep Me Waiting", in dem Heino (Ein kleines volksmusikalisches Grinsen kann man sich nicht verkneifen.) zwar eine nahezu perfekte Gesangs-Performance abliefert, das aber insgesamt nur dahin plätschert. Hier wäre ein, die akustische Atmosphäre kontrastierender Bombast-Part der Marke Jim Steinman (Meat Loafs Haus- und Hof-Komponist) nicht fehl am Platze gewesen. Danach wird in "Prisoners" noch mal härter zu Werke gegangen - Daumen hoch -, so dass Leverage am Ende des Albums fast im Power Metal-Bereich ankommen, denn einmal das Tempo nach oben geschraubt entwickelt sich im die Scheibe vollendenden "Broken Wings" nach und nach, vom abgehackten Strophen-Riff über eine Power-Bridge bis zum Ohrwurm-Refrain, vielleicht die beste Nummer auf Circus Colossus.
Was allerdings nicht heißt, dass mit "Wolf And The Moon", "Movie Gods", "Rider Of Storm", "Revelation" und "Prisoners" nicht schon einige starke Songs vertreten wären. Unterm Strich stehen also sieben gute bis sehr gute drei schwächelnden Melodic Rockern gegenüber, was eben nicht zu mehr als vier, aber mit klarer Tendenz zu fünf Punkten reicht. Trotzdem dürfte in den nächsten Jahren noch einiges von Leverage zu erwarten sein, denn geballte musikalische Klasse ist allen Stücken anzumerken.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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