Review
Seven Gates - The Good And The Evil (Re-Release)
VÖ: 19. Oktober 2009
Zeit: 54:10
Label: Rock It Up Records
Homepage: www.sevengates.it
Unser Basti hat ja schon etwas über diese Scheibe berichtet. Warum das Ganze aber nach so kurzer Zeit noch einmal? Weil es sich bei vorliegender Scheibe um die Wiederveröffentlichung auf IceWarrior Records, einem neu gegründeten Sublabel von Rock It Up, handelt. Diese ist auf 1000 Einheiten limitiert und bietet gegenüber der Eigenproduktion mit "Dream Or Nightmare" einen Demo-Bonustrack, der aber im Sound etwas abfällt. Rhapsody (Of Fire) und Hammerfall höre ich im Gegensatz zum Kollegen nicht heraus, aber dazu später mehr.
Das Sextett aus Firenze hat die Scheibe bereits in den Jahren 2004/05 eingespielt, was man den Aufnahmen nicht anmerkt. Zeitloser Euro Metal mit zwei Gitarren und Keyboards, einem höhenlastigen aber kräftigen Sänger und viel Musikalität wird feil geboten. Hat man sich an den künstlichen Drumsound Marke Sasso gewöhnt, eröffnet sich dem Hörer eine in sich homogene Scheibe, die Fans von Angra, Labyrinth oder Stratovarius wie ein frisch gezapftes kühles Blondes reinlaufen sollte. Klar gewinnt man keinen Originalitätspreis, dennoch wissen die Italiener ihre Stücke interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Eingängige Hooks, schreddende Rhythmusklampfen, anmutige Keyboardcollagen und Skalen. Dazu gibt es zum Mitsingen animierende Soli wie weiland zu besten Blind Guardian-Zeiten und fertig ist ein kleines Juwel der melodischen Metalschule. Leider ist Sangesgott Federico Puleri Geschichte, denn der Mann am Mikro verleiht den Songs das gewisse Etwas.
The Good And The Evil stellt das insgesamt zweite volle Werk nach Unreality (2002) in der Discografie dar, macht Spaß und bietet in Zeiten, in denen die Genrevorreiter reihenweise schwächeln oder sich - wie beispielsweise die Finnenbarden von Sonata Arctica - von ihren Wurzeln dank Weiterentwicklung freischwimmen zu versuchen und untergehen, eine Frischzellenkur sowie eine Zeitreise in die glorreichen Hochzeiten des europäischen melodischen Power Metals mit Speed und Virtuosität. Wer Return To Heaven Denied (Labyrinth) oder Fourth Dimension (Stratovarius) immer noch gerne aus dem Schrank in den Player verfrachtet, der sollte nicht lange überlegen und sich diese schnieke Veröffentlichung samt geschmackvollem Cover und ebensolchem Booklet abgreifen. Wer im Handel nicht fündig wird, beim Label kann geholfen werden und das zu einem sehr fairen Preis von nicht mehr als zehn Euronen. Starke Scheibe und bald soll der Nachfolger Betrayer mit Neuvokalist Eugent Bushpepa eingetütet sein. Recht so!
Siebi
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