Review
Morrigu (CH) - The Niobium Sky
VÖ: 10. September 2009
Zeit: 44:27
Label: Dark Balance Records
Homepage: www.morrigu.ch
Lange hat es gedauert - mittlerweile fast zehn Jahre - bevor uns die Schweizer Morrigu mit ihrem ersten, nicht in Eigenregie produzierten, Studioalbum beglücken. Und was auf The Niobium Sky, so der Titel, enthalten ist, dürfte bei Freunden düsterer Klänge durchaus Gefallen finden. Stilistisch befinden sich die Züricher in der Schnittmenge aus Dark Metal und Göteborg geschwängerten Death Metal mit einem starken Hang zu melodramatischen Elementen. Vermeint man, nicht zuletzt dank des müde vor sich hin klimpernden Intros, es mit einer weiteren belanglosen Düsterkapelle zu tun zu haben, wandelt sich dieser Eindruck mit zunehmender Spielzeit. Dann nämlich wird deutlich, dass die Züricher es durchaus verstehen, düstere, melodische und leicht episch Klänge stimmungsvoll miteinander zu verweben. Durch den ein oder anderen Ausflug in progressive Gefilde und nicht zuletzt die Stimme von Frontmann Sevi Binder, der sowohl mit seiner Singstimme als auch bei wenigen gutturalen Verrenkungen eine gute Figur macht, fühlt man sich dabei zeitweise an Evergrey erinnert. Ein wenig störend in diesem an sich anhörlichen Gesamtbild wirkt sich die melodielastige Gitarrenspur aus, welche sich durch jeden Song zieht. Den härteren Passagen mit hohem Moshfaktor wird so konsequent der Zahn gezogen. Auf die Dauer als ebenso stimmungstötend erweisen sich die zahlreichen Sprachsamples und Synthieeffekte, welche sich auf der Scheibe wiederfinden, und die die Nerven des Hörers zeitweilig arg strapazieren. Schade, denn an sich wissen Morrigu wie man gute Songs schreibt und diese treffend umsetzt. Wenn die Kameraden sich bei nächsten Mal auf ihre Fähigkeiten als Musiker verlassen und weniger auf moderne Samplespielereien setzen, ist mehr drin als guter Durchschnitt.
JR