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Toxic Heart - Ride Your Life

Toxic Heart - Ride Your Life
Stil: Glam Rock, Hardrock
VÖ: 23. Oktober 2009
Zeit: 36:22
Label: Eigenproduktion
Homepage: -

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Auweh! Mit Ride Your Life der slowenischen Hard-/Glamrock-Formation Toxic Heart erwartet den Rezensenten eine nicht ganz einfach zu knackende Nuss. Denn ein Satz im Promo-Material klingt äußerst verdächtig: "HQ (home base for rehearsals) is where it all began in 2007." Das blutjunge Quartett scheint mir daher eher zusammengewürfelt als -gewachsen und der Umstand, dass zuerst die Songs geschrieben und dann erst ein passender Sänger gesucht wurde, sowie ein kunterbuntes Gemisch zahlreicher Firmenlogos auf der MySpace-Präsenz der Band lassen vor meinem inneren Auge das böse Wort "Casting-Act" entstehen. Andererseits lassen sich sowohl an den instrumentalen Fähigkeiten (v.a. auch der Stimme des Frontmannes/-jungen) als auch der Produktion respektive der Eingängigkeit eines Großteils der Kompositionen keine ins Gewicht fallenden Mäkel feststellen. Mike (Git.), Rider (Bass), Axl (Voc. - hoffentlich, hoffentlich handelt es sich hierbei um keinen Künstlernamen!) und Mogy, der an den Drums mittlerweile durch GG ersetzt wurde, ähneln in ihrem Sound 80er-Größen wie Lillian Axe, King Kobra und - aufgepasst - Trixter, was von meiner Warte aus keinesfalls ein Negativum darstellt. Was letztlich ein ungutes Gefühl hervorruft ist die übertriebene Aufgesetztheit mit der hier nicht zuletzt optisch - frisch gewaschene Bandanas, Jack Daniel's-Shirt, evt. aus dem nächsten Western-Shop geliehene Cowboy-Hüte - zu Werk gegangen wird. Unter Vorbehalt darf so die Ahnung ausgesprochen werden, dass hier versucht wird auf einen fahrenden Zug aufzuspringen, dessen Lokführer seit geraumer Zeit Acts wie Vains Of Jenna, Crazy Lixx oder die Babylon Bombs sind - ohne dabei in irgendeiner Weise die Eigenständigkeit beziehungsweise das Prädikat 'Sleazerock', das genannten Bands vorbehalten ist, zu erreichen.
Positiv hervorzuheben sind einige Songs:
"Makin Me Bad", das an die erste Skid Row ("Big Guns") erinnert und bei dem Mike zeigt, dass er einmal von der Leine gelassen solotechnisch durchaus einiges draufhat. Das druckvolle "One Night Stand" (erneut können Mr Bach und Co. als Vergleichsobjekt herhalten und zwar in Form von "Riot Act"), das durch gekonnte Wah-Wah-Einlagen glänzt. "Big Time" über das ein wenig RATT-Dirt geschüttet wurde und auch der Titletrack "Ride Your Life", der mit reichlich Ohrwurmpotential aufwartet. Aber schon bei Letzterem kommt man nicht umhin auszusprechen, dass der Song ziemlich nah an Poisons "Ride The Wind" (!!!) liegt und auch noch mit der Zeile "Riding the wind..." beginnt. Überhaupt wurden bei der Titelwahl keine Kosten und Mühen gescheut, um sämtliche Klischees überzubedienen. Man vergleiche dazu "New Generation" (gab's übrigens schon mal von Tuff), "One Night Stand", "The One" (das in den Strophen dann auch tatsächlich mit The Edge-/U2-Effekten daherkommt, so dass man in diesem Falle nur mit dem Kopf schütteln kann) oder "Baby" (immerhin schön halbballadesk-kompakt gehalten, jedoch mit der Textzeile "I will always love you baby and I will always be right here for you" den guten ersten Eindruck in Luft auflösend). Zu gefallen weiß demgegenüber letztlich noch der das Album beschließende Dirty-Rocker "Like The Way I Feel", der weniger voraussehbar und damit 'echter' als das Gros von Ride Your Life wirkt.
Es reicht nicht aus sich als Sleazerocker zu verkleiden und bekanntes Liedgut umzumodeln, um als Sleazerocker gelten zu dürfen. Andererseits darf man als junge Band durchaus seinen Idolen nacheifern - solange (und hier liegt die Betonung) das ganze kein PR-Gag ist. Trifft letzteres nicht zu, sei Toxic Heart nur das Beste auf ihrem weiteren Weg zu wünschen, denn gute Mucker sind die Jungs allemal. Andernfalls seien den Burschen die Lyrics aus Poisons "Fallen Angel", "But somehow the lights didn't shine as bright as they did - on mama's TV-screen" als wohlgemeinte Notiz zum im Hinterkopf behalten auf besagten Weg mitzugeben.

Fuxx

3 von 6 Punkten

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