Review
Various Artists - Hicsos vs. Mortal Factor
Meine erste Split-CD in guten fünf Jahren, die ich rezensieren darf. Zwei Bands duellieren sich auf der Scheibe, von denen Hicsos (kein Schluckauf!) aus Brasilien in ihrem Heimatland bereits eine feste Größe zu sein scheinen. Seit 1991 ist die Band auf der metallischen Landkarte zu finden. Die vier Südamerikaner beginnen den Reigen bunter Thrashabrissbirnen, welche stimmlich teilweise nah am Soulfly-Maxe graben und musikalisch in die Groove Thrash-Ecke tendieren. Dieses Metier beherrschen Hicsos sehr gekonnt und routiniert. "Violence And Blood" geht im D-Zug-Tempo rasch nach vorne, kurzer Break und wilde Shouts, fertig ist der Bastard aus Slayer (Musik) meets Hardcore (Gesang). Da mir der Gesang nicht unbedingt zusagt und ich von der groovigen Prügelvariante Sachen wie Channel Zero bevorzuge, empfehle ich das Gehörte dennoch als durchaus für Genrefans geeignet.
Den zweiten Teil bestreiten Mortal Factor mit fünf Songs und einem Video des Songs "Point Zero" als Bonus. Das in Luzern in der Schweiz beheimatete Quintett mixt den Hauptanteil Thrash mit Death, Black sowie Hardcore, was ein gar eigenes feines Süppchen am Metalherd köcheln lässt. Zumindest spricht das Beipackzettelchen davon. Black Metal höre ich gar nicht raus und Death ist es wirklich nur in kleinen Auszügen. Sänger Arnade brüllkreischt in heiseren oberen Lagen, was wiederum an Channel Zero oder die Eidgenossen und Landsmänner von Cataract erinnert. Modern Thrash mit sattem Riffing und dazugehörenden Stopbreaks, denen sich unter anderem der Metalcore bedient. Der Corepart ist jedoch hier weitaus geringer und mit Gitarrensoli kann man ebenfalls aufwarten. Gut gespielt und gebrüllt, Löwe!
Eine feine Splitscheibe zweier Bands, deren Potenzial noch längst nicht ausgereizt scheint und von denen man, sofern der Metalgott ihnen gnädig und der Fan zahlungswürdig erscheint, zukünftig noch mehr erwarten darf.
Siebi