Review
Caliban - Say Hello to Tragedy
Caliban, über diese Band muß man ja keine großen Worte verlieren, da sie in den letzten Jahren so richtig "raufgemacht" hat. Von den einen gehasst, von den anderen geliebt lässt sich nicht verleugnen, dass sie nicht ohne Spuren zu hinterlassen bei den meisten vorbeigekommen sind.
Neue Scheibe einer modernen deutschen Metal Band mit neuem Century Media Label, da waren die Erwartungen hoch angesetzt. Was ist daraus geworden? Enttäuschungen gibt es sicher keine auf Say Hello To Tragedy, da es sich um ein kraftvolles und typisches Caliban-Album handelt. Die Songs sind ausgefeilt und abwechslungsreich, überzeugen im Gemetzel, wie auch in epischeren Passagen voll und ganz. Wer sich an den Vorgängern erfreuen konnte, der wird es auch bei der neuesten Scheibe leicht haben. "24 Years" ist (naaaaa, wer hat's noch nicht erraten?!) mal wieder eine Adaption eines österreichischen Familiendramas, das beispielsweise schon von Grantig aufgegriffen, aber mehr schlecht als recht verarbeitet wurde. War ja auch klar, dass sich Metalbands jeglicher Couleur wie Aasgeier auf das Thema stürzen. Schade, denn dieses Thema springt einem ob seiner offensichtlichen Eignung für dieses Musikgenre mit dem nackten Arsch ins Gesicht und sollte deswegen eher als heißes Eisen behandelt werden. Zu schnell kann es geschehen, dass es sicht abnützt, die Umsetzung gewollt wirkt oder einfach nur platt rüberkommt. Bei Caliban ist dieser Song musikalisch einwandfrei jedoch schwächelt die thematische Umsetzung im Text. Das Album zündet nicht so ganz bei mir, das mag auch an der Produktion liegen, die zu 95% sehr gelungen ist. Gerade aber diese letzten 5% machen es bei mir aus, da ich das Album einfach zu muffig finde, zu sehr in Watte gepackt. Wenn ich Ohrstöpsel beim Hören von Musik drin habe, dann macht es einfach weniger Spaß.
Unter dem Strich bleibt aber ein sehr gutes Album, auf das die Calibankämpfer zurecht stolz sein können.
Alex