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Marionette - Enemies

Marionette - Enemies
Stil: Death Metal
VÖ: 02. Oktober 2009
Zeit: 49:03
Label: Listenable Records
Homepage: www.marionette.se

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Marionette...
Klingt jetzt nicht wirklich wie ein Bandname, der in das musikalische Spektrum des Rezensenten passt. Doch weit gefehlt, denn hinter diesem Namen verbirgt sich eine Band, die im melodischen Todesmörtel beheimatet ist und die zur Freude des Autors für ihr neues Album die auf dem Debüt Spite noch vorhandenen Hard- und Metalcore-Anteile komplett über Bord geworfen haben.

Klar, wenn eine Band aus Göteborg kommt, steckt man sie fast schon automatisch in die Melodeath-Schublade, was doch des Öfteren ins Höschen geht. Nicht aber hier, denn Marionette liefern mit Enemies ein blitzsauberes Album eben jenes Stiles ab, bei dem die Jungs ein Händchen für ein sehr ausgewogenes Songwriting an den Tag legen. Ohne Keyboard kommen auch die Schweden nicht aus, schaffen es aber, übermäßigen Zuckerguss ob des verschwenderischen Einsatzes des Tasteninstruments bei ihren Stücken zu vermeiden. Die Klimpekiste steht eindeutig im Dienste der Songs, wodurch die Stücke trotz aller Melodien und Harmonien knackig und deftig genug bleiben, um auch Papa zu gefallen. Gut, zwei oder drei Mal geht dann doch das Temperament mit dem Tastenmann durch, aber das sind Einzelfälle, die sich nicht auf die Wertung auswirken. Auch der Rest der Band weiß durchweg zu gefallen, abwechslungsreiches Schlagzeugspiel bildet zusammen mit den drückenden Basslinien das Fundament, auf dem sich die Gitarren austoben können und auch tun. Einzig der Gesang ist mir auf Dauer ein bisschen zu eindimensional, da wäre mir etwas mehr Abwechslung gar nicht unrecht gewesen.

Dafür bieten die Stücke selbst genau die Abwechslung, die mir im Gesang fehlt. Mal deftig, dann wieder melodisch, hin und wieder hymnenhaft, Langeweile kommt da nicht auf. Das Tempo wird geschickt variiert, ohne das Album dabei inkonsistent wirken zu lassen und der Hörer wird dadurch über die gesamte Spieldauer von knapp 50 Minuten bei der Stange gehalten. Auch die Abmischung des Scheiblette verdient Lob, knackig und doch locker-leicht donnert Enemies da an des Hörers Ohr, so hat moderner Melodeath zu klingen.

In Anbetracht der Tatsache, dass ich mit dem Debüt der Schweden so überhaupt nichts anfangen konnte, überrascht mich dieser Output umso mehr, denn er ist einfach rundum gelungen. Die Band bleibt zwar meist auf der sicheren Seite und vermeidet Experimente, macht ihre Sache dabei aber ziemlich gut. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden, um unterhaltsam zu sein und so ist es auch in diesem Fall. Einfach gut!

Anspieltipp: Stench Of The Herd

Hannes

5 von 6 Punkten

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