12 Headbänga online
Suche:
03.12.2024 The Virginmarys
03.12.2024 Nada Surf
03.12.2024 Gong
04.12.2024 Donots
04.12.2024 Wheel
04.12.2024 Jag Panzer
Reviews (10450)
Navigation
Artikel des Tages
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Four Year Strong kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Four Year Strong - Explains It All

Four Year Strong - Explains It All
Stil: Melodic Punk
VÖ: 11. September 2009
Zeit: 33:21
Label: I Surrender Records
Homepage: www.fouryearstrongmusic.com

buy, mail, print

Vom Prinzip her darf die Idee, Ohrwürmer, die einem in seinen Jugendjahren aus Gründen monatelanger Radioomnipräsenz verfolgten, solange bis man sie unter der Dusche zu pfeifen oder wahlweise zu growlen pflegte, durch den Filter der eigenen musikalischen Spielart zu jagen und das Ganze als Collection auf einem reinen Cover-Album zu präsentieren, als legitim bezeichnet werden. Me First and The Gimme Gimmes verdienen so ihre Tantiemen (Ho, ho, was müssen die für eine GEMA-Rechnung haben...). Die Jungs von Four Year Strong aus dem beschaulichen Worchester, MA haben sich zu diesem Zwecke ein paar Kumpels eingeladen und so hält der Rezensent (nur) knappe 30 Minuten Explains It All in Händen, das Singalongs aus den 90ern im Four Year Strong-Melodic Punk-Kostüm zu bieten hat. Producer Machine (Lamb Of God, Cobra Starship, Every Time I Die) verlieh dem Output seinen Schliff, die Sinnhaftigkeit allerdings solch eine Zusammenstellung gleich dem 2007er I Surrender-Debut Rise Or Die Trying nachzuschieben, anstatt die Fanbase mit neuem, eigenem Material zu beglücken, muss in Frage gestellt werden.
Ein Resümee wird in diesem Falle vorgezogen: die Hälfte der Songs macht Laune, die andere Häfte braucht keiner. Zur ersteren sind Everclears "So Much For The Afterglow", das den pimped-up Anfang macht und Sänger/Gitarrist Dan o'Connor sogleich in bester Form zeigt, und das lagwagonisierte "Absolutely (Story Of A Girl)" der Combo Nine Days zu zählen. Bei Fräulein Morisettes "Ironic" stellt sich ganz im Sinne des Titels ein breites Grinsen ein, denn nach originalgetreuem gemächlichem Beginn wird in einem Tempo losgebolzt, bei dem die Urheberin im damaligen Video wohl ein Drag-Car als Gefährt hätte wählen müssen. Für den Smashing Pumpkins-Schlager "Bullet With Butterfly Wings" wurde sich Unterstützung bei Every Time I Die-Brülläffchen Keith Buckley geholt, was aber im Falle dieses Tracks die Partie nicht retten konnte, denn die Dynamik des Originals kam durch die rein auf härter - weiter - lauter getrimmte Variation völlig abhanden. Third Eye Blinds Über-American Pie-Hit "Semi-Charmed Life" klingt fast eins zu eins wie das Original - ein Schuss Experimentierfreudigkeit wäre überhaupt angeraten gewesen.
1996 verbrachte der Rezensent den Sommer in Los Angeles. Ob im Motel in Venice, Santa Monica oder am Sunset Strip, selbst im legendären Rainbow Bar and Grill - eine Nummer wurde im Radio oder von den Hollywood-DJs rauf und runter gedudelt: "Spiderwebs" von No Doubt. Deswegen stellte sich beim Wiederhören des Liedchens, für den Buddy und Jr von Less Than Jake ihre Blasinstrumente auspackten, ein wohliger Nostalgie-Effekt ein. Die herrlich schrägen Vocals von Gwen Stefanie konnten jedoch kaum gleichwertig ersetzt werden.
"Roll To Me" von Del Amitri! Au weh! Skip! Anschließend wird endlich mal das Original übertroffen, da Travis McCoy im Duett mit O'Connor Sugar Rays "Fly" die ursprünglich nicht vorhandenen Ecken und Kanten verleiht. Mr. Cobain muss sich die Tage posthum so einiges gefallen lassen. So dudelt er in der neuesten Guitar-Hero-Version Bon Jovis "You Give Love A Bad Name" und Four Year Strong zerhackstückeln "In Bloom". Bitter indeed!
"She Really Loved You" von Reach The Sky kann diesen Fauxpass trotz Hyperspeed danach nicht wettmachen. "She's So High" Iaiaiiiii! Tal Bachmans, das Nervenkostüm eines jeden Freunds härterer Klänge schwer belastende Nummer, hört sich abschließend mit Punkrock-Tarnkappe zumindest interessant an.
Wie gesagt, äußerst zweischneidige Geschichte. Eins haben die Jungs von Four Year Strong, die am 29.10. im Backstage gastieren, aber tatsächlich geschafft: nämlich dass der Rezensent seine alte Kassette von Tragic Kingdom rauskramt und sich bei viel Sonne und offenem Fenster ein wenig Ska der Marke "Sunday Morning" und "Just A Girl" reinzieht. Logisch, wenig Metal-like, aber in der Jugend...

Fuxx

3 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews

© www.heavyhardes.de