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Love Buzz - A Sign On My Skin

Love Buzz - A Sign On My Skin
Stil: Post-Grunge
VÖ: 02. Oktober 2009
Zeit: 30:03
Label: Elevator Records
Homepage: -

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Ob sich Robbie van Leeuwen der Dutch-Rocker Shocking Blue 1969 hat träumen lassen, dass sein Nümmerchen "Love Buzz" zu späten Ehren gelangen würde? Ausgebuddelt von Kurt Cobain für Bleach, 2004 von The Prodigy in "Phoenix" zu Hackfleisch verwurstet und 2008 nochmal von der Combo Hatcham Social neu aufgelegt? Wohl kaum. Und genauso darf angezweifelt werden, dass Luca Schillaci (Voc., Git.), Gaetano Guasto (Git.), Marco Capodici (Drums), Calogero Intorre und Carmelo De Marco (beide Bass) die holländische Version bei der Namenswahl für ihre Band im Hinterkopf hatten. Denn der vertraute SubPop-Soundteufel lugt bei Love Buzz a'la Siciliana (!) ein ums andere Mal um die Ecke. Sign On My Skin lautet in schöner Doppeldeutigkeit der Titel des Debuts. Zeichen auf der Haut? Stigmatisierungen? Oder doch der Aufruf eines Fans ans vergötterte Idol? Offen gelassene Fragen sind dem Künstler stets erlaubt.
Überhaupt Ambivalenzen! Die Scheibe startet in "Babel" mit den Versen "In a expanse of voices a tower was risen. / Its shadow covered half the earth, breaking in two the horizon". Da lohnt sich doch noch mal ein Blick aufs Cover, das die Sonne als Flammeninferno inmitten eines in schwarz-weiß gehaltenen, entlaubten Waldes zeigt. Im Inlay findet sich gleiche abstract art, nur scheint der Himmelkörper nun gänzlich von Wasser bedeckt. Solche Gedanken kann sich der Rezensent leisten, denn der Opener hat leider außer den intelligenten Lyrics nur Gitarren-Geschrubbe in akustisch-elektrischer Abwechslung mit leichtem Muse-Einschlag zu bieten. In "The Right Value Of Things" wird es kaum besser. Zwar zeigt die Nummer ein variableres Arrangement, so dass stellenweise eine an Tool erinnernde Dynamik im Bestehen begriffen ist, da aber produktionstechnisch der goldene Mittelweg Gitarren- und Drum-Sound optimal aufeinander abzustimmen nicht erreicht wurde und vor allem nach und nach deutlich wird, dass Sänger Schillaci doch ein wenig schwach auf der sizilianischen Brust ist, bleibt es beim Aenima-Versuch.
Hier kommt die Sonne - und zwar die kalte. "Cold Sun" darf getrost als Post-Grunge-Liedgut abgetan werden. Der gute alte Bush der Razorblade Suitcase-Ära fällt einem dazu ein und ja: die Rohstoffquellen dieses Sterns sind schon seit Mitte der Neunziger, als der Seattle-Sound seinen Zenit bereits knapp überschritten hatte, versiegt. "Fade" entlehnt bei Alice In Chains' "Down In A Hole" und "I Burn Inside" wabert erneut recht bushig aus den Boxen. "Breathe in breathe out" hieß es einst in "Machine Head". Love Buzz nehmen die Textzeile leider viel zu wörtlich.
In "Forgive Me" findet sich dann doch noch ein Song auf dem Album, der durch innovatives Riffing und Wechselspiel zwischen Gesang und Gitarren in der Melodieführung, sowie feine Lärm-Solos die Ohren spitzen lässt. Das folgende "Still I Wonder" besteht dagegen zur Hälfte aus Heyyeahyeahyeahs im Teenspirit und beim balladesken "Afghan Wings" wird noch mal überdeutlich, dass eklatante Diskrepanzen zwischen ordentlicher Gitarrenarbeit und den gesanglichen Leistungen aufklaffen. "Wishing Peace" dauert leider nur knappe eineinhalb Minuten. Warum??? Die Akustik-Nummer im Stile von The Tea Party, die endlich auch mit tollen zweistimmigen Vocals überzeugen kann, ließ sich noch besser als das bisherige Highlight "Forgive Me" an. Das Lagerfeuer wird in "Stranger" am Brennen gehalten, wobei die Vocals aber nun rüberkommen als ob man sich leicht am Rauch verschluckt hätte. Sorry, aber hier ist noch viel, viel Luft nach oben. Lediglich die Covergestaltung, ein Großteil der gitarrentechnischen Kompositionsarbeit und die in jedem Song ausgefeilten Lyrics rechtfertigen zwei Punkte.

Fuxx

2 von 6 Punkten

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