Review
Gaia Epicus - Satrap

VÖ: 23. Mai 2003
Zeit: 69:04
Label: Soundriot Records
Homepage: www.gaia-epicus.com
Gaia Epicus wurde an Silvester 1991-92 gegründet und durchlief eine harte Zeit, die geprägt war von Namens- und Stilwechseln (5 bzw. 3). 2001 hatten die beiden Jungs Thomas C. Hansen (voc. + git.) und Joakim "Jokke" Kjelstad (git.) endlich (vorläufig) endgültig beides gefunden - der Name war Gaia Epicus, der Stil war Melodic Metal. Nach einer Promo-CD brachten sie 2002 ein Demo namens "Keepers Of Time" heraus, das ihnen im selben Jahr einen Vertrag mit Sound Riot Records einbrachte. Nun liegt nach diversen technischen Pannen endlich das Debüt-Album "Satrap" vor.
Die lange Sinn-Suche hatte Erfolg: die beiden Hauptakteure spielen mit Unterstützung der Gast-Musiker Morty Black (von TNT) am Bass, Allesandro G. Elide am Schlagzeug und DJ Dritskummel an den Keyboards reinen, kraftvollen Melodic Power Metal im Fahrwasser von Hammerfall, Gamma Ray und Stratovarius. Dabei stürzen sie sich genüsslich in alle Klischee-Töpfe und bedienen sich hemmungslos bei allem, was diese Musikrichtung ausmacht. Zum Glück nehmen sie sich dabei nicht allzu ernst und sind sich durchaus bewusst, dass man sich in diesem Genre nur sehr schwer von den Stereotypen abheben kann (Zitat Promozettel: "at least one song about kings" ;)). Also probieren sie es erst gar nicht, sondern sagen, wo sie stehen und versuchen, dort gute Qualität abzuliefern. Und das gelingt ihnen wirklich gut. Die Songs sind durchgängig kraftvoll, treibend und machen einfach Spaß. Weniger gut gefällt mir der Mix von Mika Jussila (Finnvox Studios), denn die Stimme des Sängers sowie die Keyboards sind vor allem am Anfang sehr leise geraten. Das kann der Mann eigentlich besser.
Man bekommt hier für sein Geld eine absolut gutklassige CD, die keine Ausfälle zu verzeichnen hat. Anspieltipps: der stereotype, aber spaßige Opener "Keepers Of Time", der vierte Track "Inside The Storm", für mich das Highlight der Scheibe, sowie das neuneinhalb Minuten lange Epos über "Star Wars". Die Gesamtspielzeit kann sich ebenso sehen lassen wie das musikalische Können der Einzelakteure.
Die Höchstnote gebe ich nicht, weil der Sound vor allem am Anfang nicht ganz stimmt und ein wenig mehr stilistische Eigenständigkeit wünschenswert gewesen wäre. Wen das nicht stört - zugreifen!
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