Review

Metal kombiniert mit weiblichem Operngesang ist heute nichts Besonderes mehr. Es sei denn, dass die Musik, so wie bei dieser Band, um Elemente aus Jazz und Swing bereichert wird. Daher ließ bereits das 2007 veröffentlichte Debüt The Butcher's Ballroom aufhorchen und kassierte verdientermaßen einiges an Lorbeeren.
Auf dem Nachfolger Sing Along Songs For The Damned And Delirious schafft es die schwedische Band erneut, mit ihrer Mischung zu überzeugen. Die ersten beiden Songs bieten einen wuchtigen Einstieg in die Welt des Orchesters, richtig interessant wird es aber erst in "Lucy Fears The Morning Star", das erst donnernd beginnt, im weiteren Verlauf durch Trompeten und Latin-Elemente glänzt. Opernhaft im Geiste der Filme Tim Burtons mutet dann das überdrehte "Bedlam Sticks" an (hier auch mit männlicher Begleitung) und die "Stratosphere Serenade" lässt das Album schließlich in einem luftigen Finale ausklingen. In diesem Stil ließe sich jedes der zehn Lieder beschreiben, denn die schwermetalluntypische Instrumentierung ist stets präsent und überrascht immer wieder und die Lieder sind in der Tat alle sehr verschieden ausgefallen. Diese Mischung macht Sing Along Songs For The Damned And Delirious zu einem angenehm abwechslungsreichen Album mit unzähligen hochdramatischen Spannungsbögen. Diablo Swing Orchestra haben sich gegenüber ihrem Debüt noch ein wenig gesteigert. Dennoch bleibt ein Kritikpunkt: die Songs sind zwar alle gut, ein wirklicher Höhepunkt ist auf dem Album aber nicht enthalten. Und ein weiterer Makel macht sich bemerkbar: Die Produktion wirkt zu sehr poliert, fast synthetisch und stellenweise zu massiv. Ein wenig mehr Dreck würde Wunder wirken.
Grundsätzlich eine Pionierleistung, aber diese Band hat ihre Höhepunkte erst noch vor sich.

Fab

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