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Fact - Fact

Fact - Fact
Stil: Emo Pop Core
VÖ: 07. August 2009
Zeit: 50:25
Label: Vagrant
Homepage: -

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Dass der Japaner ein gewisses Faible für westliche Rock- und Pop-Kultur besitzt, ist ja nichts Neues, ebenso wenig wie die Tatsache, dass man auf den Inseln längst seine eigene Interpretation dieser Kultur zelebriert - J-Rock ist heute ein gängiger Begriff. Im weitesten Sinne dieser Schublade zugehörig sind die Newcomer von Fact, die Anfang August nun ihr gleichnamiges Debüt auf dem europäischen und amerikanischen Markt veröffentlichen. Akzeptanzprobleme brauchen die fünf Musiker dabei kaum zu fürchten, haben sie doch alle Titel auf dem Album in englischer Sprache verfasst.

Beim genaueren Hinsehen und -hören natürlich wird schnell klar, dass es sich bei Fact eben nicht um eine weitere J-Rockband handelt, stattdessen beweisen die Musiker echten Pioniergeist und wagen sich in bislang unerforschte Gefilde. Vermutlich bewusst chaotisch und demzufolge auch wachrüttelnd wurden die ersten Akkorde des Openers "Paradox" gestaltet. Das Wagnis ist geglückt, denn meine Aufmerksamkeit besitzen sie nun. Bald darauf kristallisiert sich heraus, dass Melodie und Harmonie im Hause Fact besonders groß geschrieben werden. Filigrane Gitarrenarbeit, ein emotionsgeladener Gesang und eine nicht selten melancholische Grundstimmung sind das Rückgrat der 16 Kompositionen. Immer wieder zerreißen dabei Screamo-Parts und völlig durchgeknallte Knüppelpassagen die trügerische Ruhe.

So far, so good. Bis hierher könnte man Fact in die Emo-Schublade packen und gut ist's. Was die Truppe aber doch aus der Masse hervorhebt, ist ihre reibungslose Einbindung von zeitgemäßer Popmusik in die gitarrenlastigen Songs. Auch kommerzieller Punkrock der Marke Green Day lässt sich ausmachen, während die metallischen Parts durchaus Parallelen zu Killswitch Engage oder Greeley Estates erkennen lassen. Das Ganze ist zu einer scheinbar selbstverständlichen Einheit verschmolzen. Ohne auch nur einen Moment lang überfrachtet oder komplex zu klingen, offenbaren die Songs bei jedem neuen Durchlauf dann doch immer neue Feinheiten, die einem bislang entgangen waren.

Auch in Sachen Optik und Performance versuchen Fact sich von der Masse abzuheben. Ihre Identität verbergen die Musiker hinter traditionell japanischen Porzellanmasken mit freundlichen Gesichtsausdrücken, was natürlich besonders während der brutaleren Parts irritierend wirkt. Bei MySpace kann man sich selbst ein Bild von der Performance der Band machen. Der zugehörige Song "A Fact Of Life" ist zudem Aushängeschild des Albums und neben "Reborn", "Purple Eyes" und "Strech My Arms" ein Anspieltipp. Mit ihrem Debüt haben die Japaner also ein außergewöhnliches und interessantes Album geschaffen, das viele konkurrierende Bands aus der Emo-Ecke alt aussehen lässt - das ist mal Fakt.

Dagger

5 von 6 Punkten

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