16 Headbänga online
Suche:
28.04.2024 Nanowar Of Steel
28.04.2024 Hell Boulevard
02.05.2024 Glenn Hughes
03.05.2024 Fiddlers Green
04.05.2024 Eridu
04.05.2024 Zsk
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Abydos

Interview:
Cataract

Live-Bericht:
Behemoth

Video:
In This Moment
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Airbag kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Airbag - Identity

Airbag - Identity
Stil: Art/Progressive Rock
VÖ: 22. Juni 2009
Zeit: 54:38
Label: Karisma Records
Homepage: www.airbagsound.com

buy, mail, print

Es gibt Tage, an denen man verliert und es gibt Tage an denen die anderen gewinnen. An diesen Tagen weich zu fallen oder gar möglichst sanft aufzuprallen ist nicht einfach, sinnbildlich gesprochen bedarf es da schon eines Kissens oder eines Airbags. Die norwegische Band Airbag ist - um bei diesen Sinnbildern zu bleiben - der Ruhepol nach so einem Tag in dem man sich verlieren und zur Ruhe kommen kann. Sicherlich mag das jetzt etwas arg übertrieben klingen oder zu sehr in Sinnbildern gesprochen sein, aber die Musik des Quintetts fällt nun mal genau in dieses Schema.

Allein schon der mutige und fünf Minuten lange Opener "Prelude", welcher mit Metronomklängen beginnt, in leise Keyboardflächen übergeht und letztendlich die Gitarre in Pink Floyd-Sphären erklingen lässt, ist sehr entspannt und erst Recht atmosphärisch ausgefallen. Dieses Instrumental ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht sonderlich spektakulär. Ganz anders hingegen "No Escape" bei dem das sehr relaxte Bass- und Schlagzeugspiel den Song dominiert und Sänger Asle Tostrup seine weiche Stimme perfekt zu den dezent rockenden Klängen einsetzt. Bei "Safe Like You" darf das Keyboard schon mal flächendeckend den Song aufbauen und den Hörer in träumerische und melancholische Stimmungen versetzen. Hin und wieder ist eine angezerrte Gitarre zu vernehmen, doch die Akustische steht im Mittelpunkt. Das Lied an sich ist einfach nur schön. Langsam und verträumt beginnt auch "Steal My Soul", das irgendwann von einem groovigen Rhythmus untermalt wird und Platz lässt für zweistimmigen Gesang und natürlich ist wieder ganz ganz viel Atmosphäre vorhanden. "Feeling Less" fällt auch in die Kategorie dezent rockend, da der Song eher wieder rhythmisch betonter ausfällt. Der längste Song auf der Scheibe ist mit "Colours" betitelt und langsam aber sicher schleicht sich ein Deja Vu-Gefühl ein. Musikalisch alles andere als schlecht, aber so oder so ähnlich waren die Lieder davor auch schon. Chillig, schwebend und verträumt sind die Attribute, die bei "How I Wanna Be" in den Sinn kommen, das Klavier transportiert wunderbare Melodien in den Raum, die sich dann auch dort irgendwo verlieren aber den Hörer dann letztendlich auch ergreifen. Und mit "Sounds I Wanna Hear" hat das Quintett noch einen richtig guten Song am Ende platziert. Sehr stimmungsvoll, etwas psychedelisch, schöne Melodien und dazu wird das Ganze sehr packend vorgetragen. Ein Song, in dem man sich niederlassen kann. Die Produktion ist klar und transparent geworden und unterstreicht die Tatsache, dass das Album zum Nebenbeihören definitiv zu schade ist.

Identity ist das erste Album der Norweger, was ihnen aber nicht anzumerken ist. Die Arrangements sind wie das Zusammenspiel auch gut und das Gitarrenspiel ist absolut klasse, da gibt es nichts zu meckern. Allerdings ist Airbag auch anzumerken, dass sie ganz klar von Pink Floyd, Marillion, Porcupine Tree und wohl auch Anathema beeinflusst worden sind. Das spiegelt sich in den Songs wieder, die nun mal gut abgekupfert sind, aber leider - dem Titel zum Trotz - die eigene Identität flöten geht. Auf Dauer schleicht sich sehr viel Gleichförmigkeit und wohl auch etwas zu wenig Dynamik ein. Allerdings ist, wie schon erwähnt nicht zu vergessen, dass dies der Erstling ist und dafür aber dann doch sehr professionell umgesetzt worden ist. Mit viel Gefühl für schöne Melodien, Melancholie, träumerische und schwebende Welten und einem guten Händchen für angenehmen Gesang ist Identity summa summarum eine gute Art/Progressive Rock-Scheibe geworden, mit der man sich auseinandersetzen muss. Mit Sicherheit wandert die Scheibe nicht jeden Tag in meinen CD-Player aber zu den richtigen Anlässen (siehe oben) dann schon. Und da macht sie ihre Sache echt gut.

Andi

4 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews

© www.heavyhardes.de