Review
Tonk - Sister Switchblade
Im typischen Stile des guten alten Rock'n'Roll der 70er und 80er bewegt sich eine Combo namens Tonk. Von Down Under kommend hört man direkt die Einflüsse heraus, die sie auf der Scheibe Sister Switchblade aufgepeppt und einen neuen Guss draus gemacht haben.
Musikalisch bewegen sich die Songs im Blues Rock, der Sound ist ein bisschen wie bei AC/DC, die Licks hat man so ähnlich schon bei Blue Öyster Cult gehört und der Sänger hat etwas von Ian Gillan. Nicht die schlechtesten Vorbilder. Gekonnt machen Tonk ein an den Stil angelehntes, aber dennoch eigenes Faß auf. Stets schön rockig, mit dreckigem Sound und sehr lässig groovend kommen die Australier daher. Einfallsreich sind die Songs und machen beim Hören einen Riesenspaß. Von schneller Uptempo-Rocknummer bis zur Midtempo-Halbballade findet sich alles auf dem Album. Sehr atmosphärische und stilvolle Soli sind das Tüpfelchen auf dem I. Eine amtliche Produktion rundet das Ganze sehr schön ab und verleiht der Musik den Sound der Zeit. Eine sehr schöne Sache wie ich finde, da man das sozusagen schon - überspitzt gesagt - mit einer Art Remastering alter Lieblingstitel vergleichen kann.
Wer mal eine Phase hatte, in der er den Rock der alten Schule geil fand oder sich immer noch darin befindet - was ich persönlich für viel wahrscheinlicher halte - der sollte in Switchblade Sister unbedingt reinhören. Klar, die großen Vorbilder und die Emotionen einer Vergangenzeit werden nicht erreicht, aber es ist schon sehr cool zu hören, dass sich ein wenig vom Geist erhalten und in die Gegenwart gerettet hat.
Alex