Review
Chastain - In An Outrage
VÖ: 30. August 2004
Zeit: 52:01
Label: Massacre Records
Homepage: www.davidtchastain.com
Ganze sieben Jahre ist es her, seit Gitarrero David Chastain sein letztes Werk auf die Menschheit losgelassen hat. Seit diesem Zeitpunkt kam es zu einigen Veränderungen innerhalb der Band. Für In An Outrage kann Chastain nun auf die Unterstützung von Drummer Larry Howe und Basser Dave Starr - zusammen formten sie die Rhythmustruppe von Vicious Rumors - sowie die prägnante Stimme von Kate French zählen.
An der generellen musikalischen Ausrichtung hat sich im Gegensatz zum Vorgängeralbum Dementia nicht allzu viel verändert: es herrschen gitarrengeführte, energiegeladene Heavy Metal Songs in einem modernen Kleid vor, die leichte Erinnerungen an den Old-School Thrash der 80er hervorrufen. Die Mehrzahl der zehn Songs ist im Midtempo-Bereich angesiedelt und lebt von eingängigen Riffs, groovenden Basslines und den wirklich guten Soli von David. Entgegen anfänglichen Befürchtungen benutzt Chastain die Kompositionen allerdings nicht zur Selbstdarstellung, die man von anderen Gitarrenhexern gewohnt ist, sondern setzt seine Künste ganz im Sinne eines homogenen Klangbildes ein. So entstehen Songs, die man sich auch vor und nach dem Gitarrensolo anhören kann. Neben Midtempostampfern wie "Women Are Wicked", "Tortured Love" oder "Hamunaptra" befinden sich mit "In An Outrage" oder "Bullet From A Gun" auch ein paar echte Kracher auf der Scheibe. Hier wird die Handbremse gelöst, die Bassdrum auf Doppelbetrieb gestellt und die Stimme von Kate French kommt erst richtig zur Geltung. Dominierend und doch feinfühlig geht sie zu Werke, gibt den Songs die richtige Würze und klingt dabei wie die weibliche Version von Lemmy - nur ein Stückchen melodischer und mit wesentlich mehr Sex-Appeal. Die Songs bewegen sich durch die Bank auf einem gleichbleibenden Qualitätslevel und sorgen für eine knappe Stunde gute Unterhaltung, was man nicht von allen CDs heutzutage behaupten kann.
Eins stört mich trotzdem an der Scheibe... die Songs klingen zwar allesamt gut und stampfen fett aus den Boxen, können sich aber trotzdem nur schwer von der Masse des Marktes abheben. Hätte man nicht diese charismatische Stimme in den Reihen, würde es die Band schwer haben, auf sich aufmerksam zu machen - Ausnahmegitarrist hin oder her. So reicht's leider nur zum guten Durchschnitt.
JR
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