Review
Chaos Core - Born In Silence
Es gibt eine Nation auf dieser wunderschönen Erde, über deren Metal Bands ich mich immer sehr gerne amüsiere, weil es sich um kitschige, kastratenchorartige und hochfrisierte True-Power-Epic-Hollywood-Metal-Bands handelt. Die Rede ist von Italien, das einen überproportionalen Auswurf an solchen Kapellen hat - an dieser Stelle einen Gruß an Jan, der meine Meinung leider nicht teilen kann. Doch bisweilen gibt es Ausnahmen und diesen gelingt es dann die Ehre einer gesamten nationalen Szene zu retten. Chaos Core gehören zu diesen Ausnahmen, was sie mit Born In Silence beweisen.
Was die Italiener da abliefern erinnert mich in der Qualität der Produktion, im Gesang, der Spielweise und in der Aufmachung des Albums sehr an eine deutsche Band, die mir mit ihrem ersten Album sehr am Herzen lag, aber danach stark in der Originalität abfiel: Dark At Dawn. Roh klingt auch der Sound von Chaos Cores Death/Trash/Prog-Mische, der aber zu keinem Zeitpunkt dilettantisch wirkt, sondern kraftvoll und originell. Der Sänger ist ein Hybride aus Asis Nasseri, Johann Hegg und eben der Dark At Dawn-Komponente Thorsten Kohlrausch. Die Musik ist ausgefeilt, bisweilen verspielt und überrascht immer wieder aufs Neue, was einen langen Hörgenuss ermöglicht. Lange Instrumentalpassagen wird man ebenso finden wie genickzerschrotende Moshparts, für das leibliche Wohl ist auf Born In Silence also gesorgt.
Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung möchte ich aufgrund des individuellen Geschmacks knapp nicht aussprechen, aber jedem Fan von gepflegtem Death/Trash wärmstens empfehlen in die Scheibe reinzuhören.
Alex
Vorheriges Review: Dagon (US) - Terraphobic