Review
Saidian - Evercircle
Aus Esslingen kommen eigentlich nur gute Sachen. Zum einen ist da mal die Sammlerecke, die mir jeden Monat treu und zuverlässig einen Packen Comics schickt. Außerdem stammen aus der Ecke ja auch noch die Jungs von Primal Fear mitsamt ihrem alten Recken Mat Sinner. Wobei wir eigentlich schon bei Saidian wären, denn die Kombo um Bandgründer Markus Bohr und Ausnahmesänger Markus "Angel" Engelfried machen astreinen Power Metal der truesten Schule - und stehen somit im Gefolge von Größen wie eben den vorgenannten, aber auch Edguy und Freedom Call.
Nachdem der Interims-Schlagzeuger Klaus Sperling mittlerweile durch Bernd Heining einen permanenten Nachfolger gefunden hat und die Formation 2007 auf dem Magic Circle Festival vertreten war, schieben die Jungs nun ihr mittlerweile drittes Album rüber (über den Vorgänger Phoenix waren wir ja voll des Lobes). Und wieder machen Saidian keine Experimente, sondern das, was sie am besten können: kraftvolle, energiegeladene, majestätische Nummern, die sich mal im Hochgeschwindigkeitsbereich abspielen (gleich der Opener "Out Of The Shadows" z.B. bolzt ordentlich los, auch "Moonlight Calling" gibt gehörig Gas), aber gerne auch im Mid-Tempo-Stampfer-Review wildern ("Pale Moon Rider", das gelungene Craaft-Cover "Tokyo"). Die Formel hier ist klar: flottes oder wahlweise getragenes Riffing, fetter Refrain, der Ohrwurm-Ambitionen hat. Es gibt aber auch Ausnahmen von der Regel: die Ballade "Once In My Dreams" kommt urplötzlich mit einem vertrackten, fast schon progressiven Mittelteil daher, bei dem auf einmal der Schatten von Queensryche ganz mächtig über des Geschehen fällt. Was beileibe nicht schlecht ist.
Also, wieder ein feines Werk, und ein weiterer Beleg dafür, dass der Schwabe an sich nicht zu verachten ist. Und für das Cover gibt's natürlich auch Respekt.