Review
Saidian - Phoenix
Phoenix, das ist der mit der Asche. In Sack und derselben müssen Saidian aber angesichts dieses Scheibchens ganz und gar nicht gehen: Freunde, hier erleben wir endlich wieder mal das große melodische Metallkino. Nach ihrem Erstling For Those Who Walk The Path Forlorn aus dem Jahr 2005 (also diejenigen, die den letzten Bus verpasst haben), schwingt sich dieser Vogel nun erhaben auf zum klassisch ausgerichteten Höhenflug.
Gekrönt von den Vokalakrobatik-Einlagen von Markus "Angel" Engelfried, zünden die Jungs um Bandgründer Markus Bohr, die sich seit dem Debut mit dem ehemaligen Primal Fear Drummer Klaus Sperling verstärkt haben, ein Feuer-Werk (so jetzt ist Schluss mit den Spielereien) an zünftigen Melodien, dass es nur so raucht (ok, einen hatten wir noch). Dabei gibt es nicht nur die üblichen Helloween-lastigen Nummern wie das sehr schöne Titelstück "Ride On A Phoenix", das mit der üblichen Teutonen-Mischung aus Speed, Melodie und Harmonie-Refrain daherkommt, sondern auch eher epische Werke wie etwa "State Of Euphoria". Bei der gelungenen Nummer "Crown Of Creation" steuert als Gast kein Geringerer als ex-Savatage-Mastermind Jon Oliva, dessen Kombo Pain die Jungs 2005 als Tour-Support begleiten durften, einige Vocals bei. Mein Favourite allerdings ist das herausragende, überlange "The Jester", das mehr als deutlich beweist, dass Saidian sehr eigene Klänge anschlagen können: mid-Tempo, komplex, lang, extrem gut arrangiert, melodisch, im positiven Sinne heimsuchend. So gut muss Teutonen-Stahl klingen.
Am 11.11. sind die Jungs in Müchen im Cafe Glocke zu bestaunen. Dass dabei nicht die närrische, sondern die metallische Zeit eingeläutet (ha!) wird, dürfte klar sein. Auf geht's!
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