Review
Calibre Zero - Jugando Con Fuego

Aha, da haben wir also wieder mal Vertreter aus Spanien. Das ist ja nicht gerade eine Hochburg der Szene - klar gibt es Kollegen wie Muro oder Baron Rojo, und wenn wir das Netz etwas großzügig weiter über die Landesgrenzen auswerfen, kommt von der iberischen Halbinsel mit den Portugiesen Moonspell zumindest eine Formation aus der Champions League daher (in Andorra und auf Gibraltar rockt man wohl nicht so hart). Aber viele Mitstreiter gibt es hier nicht, um so erfreulicher, dass mit den Null-Kalibern wieder eine Kombo an den Start geht - zumal der Name hier gar nicht Programm ist, sondern durchaus ein beachtliches Kaliber an den Tag gelegt wird.
Die vier Gesellen von Calibre Zero spielen treibenden, harten Rock, der durch fette Riffs und Gesang mit verdammt dicken Hosen lebt. Stilistisch stehen sie irgendwo zwischen Motörhead, Black Sabbath und frühen Metallica-Nummern im Stile von "Motorbreath" und "No Remorse". Die insgesamt zwölf Tracks und die Video-Dreingabe überzeugen auf ganzer Linie und kommen ohne viel Federlesen zur Sache - schon der Opener "Rock Hasta Morir" (also rocken bis zum Dohd) fährt ordentlich ins Tanzbein. Für Feingeister und Proggies ist das nichts, aber wer gerne mal hören möchte, wie es klingt, wenn Lemmy mal ein paar alte Metallica-Sachen covert, der ist hier richtig aufgehoben. Der Albumtitel bedeutet so viel wie mit dem Feuer spielen - das tun die Jungs, und zwar mit dem Kraftstoff des guten, alten Heavy Rock, ohne Schnörkel und mit viel Energie. Muy bonito!
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