Review
Blind Fury - Out Of Reach (Re-Release)
1983 gründeten Kevin Heybourne, Pete Gordelier, Dave Hogg (alle Angel Witch) sowie Sänger Lou Taylor eine Band namens Blind Fury und brachten ein 2-Track-Demo heraus, bevor die Band 1984 erstmal wieder auf Eis gelegt wurde. Lou Taylor wechselte zwischenzeitlich das Lager und stieg bei Satan ein. Lou konnte die Bandmitglieder schließlich überzeugen, unter dem Namen Blind Fury weiterzumachen, was 1985 zum Album Out Of Reach führte, das dieser Tage wieder mehr Beachtung findet.
Blind Fury sind also Satan oder umgekehrt, entsprechend klingen auch die Kompositionen. Klassischer hochmelodischer NWoBHM-Sound dominiert hier, die technischen Fähigkeiten der Bandmitglieder werden dabei aber keinesfalls in den Hintergrund gerückt. Entsprechend anspruchsvoll ist das Songwriting ausgefallen, das zwar nicht jeden Track automatisch zum Hit werden lässt, aber doch den ein oder anderen Hammer liefert. Das eingängige "Do It Loud" ist so ein Lied, das erstklassig umgesetzt, gesanglich überzeugend und abwechslungsreich komponiert ist. In die gleiche Kerbe schlägt der Titeltrack, bei dem Sänger Lou erneut zeigt, was er auf der Pfanne hat. "Back Inside" oder das epische "Dance Of The Crimson Lady, Part 1" überzeugen ebenfalls durch feine Leads, Riffs und Soli, die sich nach mehrmaligem Hören dauerhaft im Gedächtnis festsetzen. Dazwischen befinden sich einige Nummern, die zwar alles andere als schlecht sind, aber nicht mehr ganz die Qualität der genannten Tracks erreichen.
Wer nach dieser Scheibe schon länger sucht, bekommt nun die Gelegenheit, sich Out Of Reach aufgemotzerweise zuzulegen. Mit soundtechnischer Überarbeitung erscheint die Scheibe im Digipack-Gewand über Metal Mind Productions, wobei es diesmal allerdings keine Bonustracks gibt, was den Genuss der Platte aber keineswegs mindert. Fans von Pariah, Cloven Hoof oder erwähnten Satan sollten sich eins der 2000 Exemplare sichern.
Ohne Wertung
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