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Stream Of Passion - The Flame Within

Stream Of Passion - The Flame Within
Stil: Gothic Rock
VÖ: 29. Mai 2009
Zeit: 54:39
Label: Napalm Records
Homepage: www.streamofpassion.com

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Es war ja eigentlich schon von Anfang an klar, dass der Niederländer Arjen Lucassen (Ayreon, Star One etc.) irgendwann recht bald nach dem Erstling Embrace The Storm seinen von ihm ins Leben gerufenen Nebenspielplatz Stream Of Passion sich selbst überlassen wird. Nach dem Livealbum Live In The Real World aus dem Jahre 2006 war es schließlich auch soweit und er zog sich zurück. The Flame Within stellt nun nach drei Jahren gewissermaßen einen kleinen Neuanfang dar, denn sowohl spieltechnisch als auch kompositorisch ist Arjen Lucassen wahrlich schwer zu ersetzen. Außerdem wurden die Position an der zweiten Gitarre sowie am Keyboard neu besetzt, so dass zum jetzigen Line-Up Eric Hazebroeck und Stephan Schulz (beide jeweils Gitarre) und Jeffry Revet (Keyboard) dazu zählen. Schwierige Voraussetzungen oder besser gesagt viele neue Umstände für das neue Kapitel.

Doch bereits nach der ersten Umdrehung des neuen Longplayers sind alle Zweifel weggeblasen. Das Album greift verhältnismäßig schnell obwohl die Kompositionen nicht unbedingt auf Anhieb leicht verdaulich sind. Teilweise sind die Songs härter als auf dem Debütalbum, auf der anderen Seite aber auch epischer mit leicht optimistischer Grundausrichtung, auch wenn das aufgrund der Katalogisierung Gothic Rock etwas widersprüchlich erscheint. Das spricht allerdings auch für den Abwechslungsreichtum der Scheibe. Die Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt und vermeintliche Soloeskapaden werden ebenso vermieden wie zu dominante Instrumente. Noch dazu sind die Melodieführungen zum größten Teil sehr eingängig angelegt. Die gut aussehende Sängerin Marcela Bovio hat daran allerdings auch "Mitschuld". Gottlob trällert sie mit ihrer Sopranstimme nie so opernhaft wie manch andere Sängerinnen sondern singt sehr facettenreich und emotional. Gerade hier beim zweiten Album weist sie Parallelen zu Anneke van Giersbergen aus seligen The Gathering-Zeiten auf. Bei den mehrstimmigen Passagen ist das besonders deutlich herauszuhören. Aber auch schon beim Debütalbum war zu hören, dass die Mexikanerin genügend Eigenständigkeit besitzt. Die Songs sind clever arrangiert und klingen atmosphärisch sehr dicht, da werden Erinnerungen an The Gatherings Mandylion und Nighttime Birds oder Within Temptations Mother Earth wach, welche ja bekanntlich nicht unbedingt zu den schlechtesten Referenzen zählen. An dieser Stelle möchte ich aber auch gerne nochmals drauf hinweisen, dass die schönste Atmosphäre absolut gar nichts bringt, wenn in regelmäßigen Abständen das Gesülze der Promotante zu hören ist. Dass es sich um das aktuelle Album von Stream Of Passion handelt hab ich schon bemerkt als ich die Scheibe eingelegt habe...

Sicherlich ist das was Stream Of Passion in ihren durchwegs symphonisch und teilweise opulent angelegten Songs darbieten nicht unbedingt etwas Neues, gerade was zum Beispiel den Kontrast zwischen Keyboard und Gitarre betrifft, aber dennoch sind die Niederländer eigenständig genug um aus dem Sumpf des "Female Fronted Gothic Metals" herauszustechen. Allein schon bei so tollen Liedern wie dem Opener "The Art Of Loss", "Now Or Never", "Burn My Pain" und "Let Me In" die ordentlich nach vorne rocken oder den progressiveren "Games We Play", "This Endless Night" und "A Part Of You" (Achtung Highlight!) kann das Sextett überzeugen. Aber ohne Balladen geht es halt auch nicht und da stechen "When You Hurt Me The Most" (eher eine Halbballade mit leichten Lacuna Coil-Anwandlungen) und das ergreifende "Run Away" hervor. Die Mischung aus (gesteigerter) Härte, symphonischem Bombast, mystischer Atmosphäre inklusive Melancholie und Romantik und tollen Melodien ist gut aufeinander abgestimmt und sollte jeden überzeugen, der sich in der Schnittmenge genannter Bands plus Evanescence zu Fallen-Zeiten (siehe das ruppige "In The End" oder der sanfte Albumausklang "All I Know") und After Forever wohl fühlt. Stream Of Passion haben es also geschafft sich von ihrem Initiator Arjen Lucassen zu lösen und sollten somit in Zukunft eine ernsthafte Rolle spielen. Verdient hätten sie es auf jeden Fall.

Andi

5 von 6 Punkten

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