Review
Evanescence - Fallen
Neugierig wurde ich auf Evanescence durch ihr auf MTViva rauf und runter dudelndes "Bring Me To Life". Dachte mir: hörst mal rein, vielleicht sticht diese Band ja aus dem allgegenwärtigen Gothic/Nu-Metal-Brei raus.
Und wie sie raussticht! "Bring Me To Life" ist natürlich überhaupt nicht repräsentativ für dieses wunderbare Album. Hier taucht nämlich Gastsänger Paul McCoy von den 12 Stones auf, der bei den restlichen Songs des Albums nicht fehlt :). Die meisten der elf Tracks sind ruhig gehalten, geprägt von superbem Songwriting, gut gesetzten Riffs, Klavierspiel, Streichern... und einer wahnsinnig intensiven Atmosphäre. Das Album wird immer wieder durch ein paar Samples und einen beherzteren Griff in die Gitarrensaiten aufgelockert, aber im Ganzen ist es ein sehr, sehr ruhiges, melodiöses Album... und über allem schwebt die engelsgleiche, sphärische Stimme von Amy Lee, eingefangen in wunderbaren Melodie- und Chorstrukturen, die mich in ihrer Komposition etwas an die Cranberries erinnern. Anspieltipps: das herzzerreissende "My Immortal" oder das rockige "Tourniquet".
Wer Balladen nicht mag, weil er Angst hat, das aus den Boxen triefende Schmalz geht nimmer ausm Teppich raus - Finger weg. Wer aber ein Album zum Träumen und für unendliche Sehnsucht sucht - sofort in den Laden! Pflichtkauf!
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