Review
Various Artists - Violent Headache/Necromorph - Split
Split-Scheiben haben im Grindcore seit jeher eine Tradition. Zum Glück ist es mit dieser auch im Zeitalter der CD nicht vorbei, sodass regelmäßig neue Platten auf den Markt geworfen werden, die oftmals sogar richtig gut sind. Zugleich sind Splits aber manchmal auch in anderer Hinsicht zwiegespalten, nämlich wenn sich die Qualität der Bands nicht die Waage hält. So auch hier.
Die ersten fünfzehn Tracks inklusive eines Covers von The Amazing Plague prügeln Violent Headache ein. Die spanische Band gibt's seit dem Ende der achtziger Jahre in denen sie, so das Label, in ihrer Heimat eine Institution geworden ist. Mag sein, mich reißt der Sound aber nicht gerade vom Hocker. Gutartiges Napalm Death-Gebolze ohne Ecken, Kanten und Wiedererkennungswert. Sozusagen Fahrstuhl-Grindcore. Für zwischendurch ganz gut zu hören, aber die Zielgruppe dieser Split-CD wird bereits Musik unzähliger ähnlicher Bands im Schrank stehen haben.
Deutlich interessanter ist dagegen die zweite Hälfte der Platte: die deutsche Truppe Necromorph wertet ihren Grind durch eine ordentliche Portion Death Metal auf und bringt durch regelmäßige Tempowechsel mehr Abwechslung ins Spiel als ihre spanischen Kollegen. Das Mastering der Songs hat Pluto von Haemmorrhage übernommen und der Combo den passenden Sound kreiert. Nach kurzem Zwischenspiel donnert "Walls" brachial los und plättet den Hörer. "Warfixed Bastards" groovt ordentlich und die Gitarren in "Snipers Paradise" zersägen einem im besten Sinn die Trommelfelle. Auch hier wird gecovert: Disrupt und Nasums Mieszko Talarczyk erhalten die Ehre. Zuletzt experimentiert die Band in "Neurological Bastard" noch mit Drum'n'Bass-Elementen.
Insgesamt ist diese Split eine der besseren Sorte, da sowohl solides als auch wirklich spannendes Material vorhanden ist. Kein Must-Have, aber eine empfehlenswerte Scheibe für Fans des gepflegten Grindcore.
Fab