Review

Habe ich letztes Jahr schon darüber geschrieben, dass irgendwo zwischen Estland und Deutschland ein Zeitloch existieren muss, so hat sich dieses anscheinend noch nicht aufgelöst. Denn auch in diesem Jahr erreicht mich wieder ein Machwerk von unseren baltischen Freunden der härteren Töne.

Bereits 1994 hat sich die Band House Of Games zusammengefunden, um uns mit kraftvollem Hard Rock zu erfreuen. Die estnischen Jungs präsentieren uns ein Werk, das mit der großen Konkurrenz auf dem Gebiet des Rock locker mithalten kann. Vor allem Sänger Erik Meremaa und Gitarrist Erkki Reimann hauen mich ziemlich aus den Socken. Bassist Mart Veski und Schlagzeuger Ian Mikael Kirss komplettieren das Viergespann und können ebenfalls mit sehr guter Arbeit überzeugen. Aufgenommen wurde ihre Scheibe Rise And Shine in den Seawolf Studios in Suomenlinna. Danach wurde es ein Stück weiterverfrachtet zum Mastern. Kein geringerer Ort als die Finnvox Studios kamen hierfür in Betracht.

Die Musik ist dominiert von melodischem Hard Rock, aber ebenso kommen Elemente aus Melodic Rock und Modern Rock zum Einsatz. Als besonders erwähnenswert möchte ich den Opener "My Child" anführen, bei dem die songwriterischen Fähigkeiten bereits im Anfangsriff offenkundig werden und auch der Gesang, der weniger von der Stimme, eher von der Art mich an Jorn Lande erinnert, zeigt gleich einmal, was hier noch erwartet werden darf. Aber nicht nur dieser Song ist richtig gut geworden. Auch die Single-Auskopplung "Evil In Needle" überzeugt durch einen starken Chorus und gefällige Melodien. Der Titelsong, der den offiziellen Teil des Album beendet, entpuppt sich als gefühlvolle Powerballade, die in keinem Moment schmalzig wirkt. Die anderen Songs haben ebenfalls viel zu bieten, was das Hören der ganzen Scheibe zum Genuss macht. Eines sei noch erwähnt: Es gibt auf der Scheibe einen Hidden Track mit eigenem Intro. Hat keinen offiziellen Namen erhalten, klingt dennoch gut.

House Of Rock darf sich gerne als Aushängeschild estnischen Hard Rocks ansehen. Sehr ordentlich produzierte Songs mit einem starken Songwriting. Gute Sache.

Anspielipps: My Child, Hunter, Evil In Needle

Sophos

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