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Boarders - The World Hates Me

Boarders - The World Hates Me
Stil: Thrash Metal
VÖ: 06. März 2009
Zeit: 47:12
Label: Retroactive Records
Homepage: www.boarders.it

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Der religiöse Eiferer an sich ist ja leidensfähig, meist scheint er ja sogar ein wenig auf Schmerzen zu stehen. Wie sonst wären Selbstgeißelungen, Bußmärsche oder Ähnliches zu erklären? Was das mit diesem Review zu tun hat, fragt sich da der Leser? Nun, erstens handelt es sich bei den Italienern von Boarders um eine christliche Band und zweitens werden dem Hörer hier gleich zwei Lektionen im Ertragen von Schmerzen verabreicht.

Die 1988 gegründete Combo frönt auf ihrem dritten Longplayer einer Mischung aus klassischem Heavy Metal und Thrash Metal alter Schule. Liest sich doch schon mal ganz lecker, oder? Und wenn man sich den Opener "True Rebellion" zu Gemüte führt, sorgt der unverkennbare AC/DC-Touch für das erste Aufhorchen. Allerdings auch für das zumindest im positiven Sinne letzte, denn hier deutet sich schon an, dass da etwas im Argen liegt. Denn Predigten und dieses ganze "Gott ist gut, Gott ist schön"-Geseiere geht mir gehörig auf den Senkel. Kann ich beim Gegenstück, nämlich den Schwarzheimer, oftmals noch ironisch grinsen ob der Thematik, fehlt mir hier jegliches Augenzwinkern. Predigten gehören in die Kirche, Religion brauche im beim Metal nicht.

Gut, kann man ja weghören, denkt der unbefangene Leser. Nein, kann man eben nicht, denn diese Predigten werden ja von einer Stimme vorgetragen und die weist eine nicht unbeträchtliche Präsenz auf, allerdings im negativen Sinn. Hier kommen die eingangs erwähnten Schmerzen wieder ins Spiel, denn ich weiß zwar nicht, an was genau Egidio Casati leidet, aber es muss schrecklich weh tun, so wie er seine Schmerzen hinausschreit. Immerhin erträgt er sie über das ganze Album, was mir fast schon Respekt ob seiner Leidensfähigkeit abringt. Selbige ist bei mir weit weniger ausgeprägt, weshalb hier die Schmerzen zum zweiten Mal ins Spiel kommen, denn selbige werden bei mir durch seinen Gesang erzeugt. Echt wahr, von dem Gekreische habe ich tatsächlich Zahnschmerzen bekommen! Man gönne sich nur mal seine Performance bei eh schon unsäglich schmalzigen "Never Alone", wem das nicht weh tut, der ist wohl schon komplett schmerzfrei oder wahrscheinlicher seit längerem tot. Nein, geht nicht, gar nicht, überhaupt nicht...

Das Megadeth-Cover "In My Darkest Hour" ist einigermaßen solide geraten, brauchen tut man es aber auch nicht wirklich und das darauffolgende "Jump For Joy" geht fast schon so wenig durch wie "Never Alone", auch wieder so ein Plombenzieher. Der Rest der Musik ist Durchschnitt und wäre mir keine besondere Erwähnung wert, weder in positiver noch in negativer Hinsicht.

Eigentlich eine mittelmäßige Scheibe, aber sobald der Sangesakrobat seinen Einsatz hat, ist sowohl thematisch als auch stimmlich bei mir Schicht im Schacht. Und da es kein Instrumental auf dem Tonträger gibt, das einem eine Erholungspause bescheren könnte, bleibt mir nur festzuhalten, dass mir jetzt klar ist, warum die Scheibe ihren Namen trägt...

Hannes

1 von 6 Punkten

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