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Falconer - Grime Vs. Grandeur

Falconer - Grime Vs. Grandeur
Stil: Folk Power Metal
VÖ: 02. Mai 2005
Zeit: 52:53
Label: Metal Blade
Homepage: www.falconermusic.com

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Da hätten wir es also: das erste Album nach dem Austausch der halben Band. Musste ich mit der Vorgängerscheibe noch den auffälligen Wechsel am Mikro verdauen, sticht der Austausch von Anders und Peder Johannson gegen Magnus Linhardt (Bass) und Jimmy Hedlund (Git.) nicht so stark hervor. Trotzdem werden die veränderten Strukturen innerhalb der Band vor allem beim Blick auf die Credits deutlich: Sänger Kristoffer zeichnete sich dieses mal nämlich für sämtliche Texte und ein gutes Viertel der Musik verantwortlich. Eine Änderung der bisherigen musikalischen Marschrichtung also?

Mitnichten. Das mehr oder weniger epische Power Metal Grundgerüst mit den für Falconer (und vorher für Mithotyn) typischen Melodiebögen und Hamonien ist noch immer vorhanden. Auch auf die tragenden Chöre verzichtet man anno 2005 nicht und knallt dem Hörer so einige Ohrwürmer vor den Latz. Kristoffers Stimme passt sich immer besser in die Kompositionen ein und gibt diesen ein eigenes Gesicht. Also alles eitel Sonnenschein und Business as usual?

Mitnichten. Der Weg für Falconer geht mit diesem Album mehr denn je in Richtung traditioneller (Power) Metal. Auch wenn die bekannten Trademarks allesamt noch in den Songs verbaut sind, fallen sie doch weit weniger ins Gewicht als noch auf The Sceptre Of Deception. Konnten sich die Falconer Fans der ersten Stunden mit dem damaligen Material noch relativ gut anfreunden, werden sie es auf dem aktuellen Silberling um einiges schwerer haben. Auf Grime Vs. Grandeur zeigt sich die Band experimentierfreudiger als je zuvor, schlägt aber auch deutlicher als je zuvor einen kommerziellen Weg ein, was der CD nicht unbedingt gut tut.
Sind der Opener "Emotional Skies" mit seinem, von einer weiblichen Stimme untermalten, eingängigen Refrain oder das Doublebass getriebene "Purgatory Time", welches ebenfalls einen absoluten Mitgröhlfaktor aufweist, noch absolut hörenswerte Stücke in typischer Falconer Manier, sackt der Rest der Scheibe dagegen deutlich ab. Mit "I Refuse" wird es dann ungewohnt düster: die tief gestimmten Gitarren und der verzerrte Gesang passen nicht so recht zu Falconer. Hier zeigt sich auch, dass sich Kristoffer in den tieferen Parts wesentlich wohler fühlt, als bei hohen Passagen, die doch ein wenig gepresst und gequält wirken. Auch das darauf folgende "Humanity Overdose" will nicht so recht zünden. Der viel zu schwülstige Chorus passt besser zu einer der vielen True Metal Kapellen, die diesen Erdball bevölkern. Nichts desto trotz handelt es sich hierbei um eines der besseren Stücke. "Assailant", "Power", "The Return" und "Jack The Knife" markieren dann den Tiefpunkt der CD. Es erscheint fast so, als wenn Kristoffer und Stefan hier nicht gewusst hätten, was sie denn machen sollen. Die Lieder sind bestenfalls durchschnittlich, das Songwriting einfallslos und Falconer landen da, wo sie nach eigenem Verständnis nicht hingehören: im Mittelmaß. Aus eben diesem stechen das schwungvolle und treibende "No Tears For Strangers" und der schnelle Rauswerfer "Child Of The Wild" wie Leuchttürme hervor. Diese gute Laune Bonbons hätte ich mir über die gesamte Spielzeit gewünscht.

Mit Grime Vs. Grandeur wird es die Band nicht einfach haben, ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Vergleicht man den Output mit den Leistungen anderer Bands im gleichen Stilsegment, mag das Ergebnis ja vielleicht noch zu gefallen - den eigenen Ansprüchen hingegen entspricht es nicht. Viereinhalb gute Songs reichen nun mal leider nicht aus, um den übersättigten Musikfan vom Hocker zu reißen...

JR

3 von 6 Punkten

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