Review
Fejd - Storm
Eine ganz klassische Metal-Besetzung ist ja landläufigerweise Guitarre, Bass und Schlagzeug. Alles andere ist optional. Querdenker und Freigeister fügen noch ein Keyboard dazu. Romantiker mögen es orchestral. Aber stellt euch mal diese Instrumentalliste vor: Bouzouki, den schwedischen Dudelsack, das Kuhhorn, die hölzerne Flöte und die Weidenflöte. Das klingt doch eher nach einer sauberen irischen Folkband - oder nach Mittelalterhelden wie In Extremo oder Schandmaul.
Gar nicht so weit gefehlt, sprechen wir hier doch über die Recken von Feijd, die sich nach eigener Einschätzung dem nordischen Mittelalter-Folk verschrieben haben. So eine Art Crossover aus den Pogues und Blackmore's Night also. Hinter der Formation stehen die Brüder Patrik und Niklas Rimmerfors, die sich als Folkduo 2001 mit Teilen der schwedischen Metalkapelle Pathos zusammenwarfen, um eben die beschriebene Mixtur herbeizuzaubern. Dargeboten wird das Ganze weitgehend auf authentischen Instrumenten (s.o.) in fast ausschließlich akustischer (im Sinne von nicht-elektrischer) Ausgestaltung. Nach einer erfolgreichen eigenproduzierten EP legen die Jungs nun ihr Debüt vor, auf das sie über 60 Minuten atmosphärisch dichte Songs gepackt haben, denen es gelingt, trotz fehlender musikalischer Härte eindringlich und schmissig zu klingen. Die Kompositionen sind durchweg stimmig, der Sound düster-melodisch, die Stücke durchaus abwechslungsreich und farbig. Thema ist übrigens wie stets die nordische Sagenwelt, was man als Hörer des gut geölten gängigen Schwedisch leider nur aus dem Waschzettel zur Kenntnis nehmen kann.
Aber seis drum, Nummern wie "Storm", "Älvorna Dansar" und "Vid Jore" machen Laune, auch wenn man nur Smörebröd versteht.