Review
Arthemesia - a.O.a.
VÖ: 06. März 2009
Zeit: 51:54
Label: Spikefarm Records
Homepage: personal.inet.fi/koti/arthemesia
Aus dem Land der 1000 Seen, Megaseller und fellbehangenen Krieger (gibt's eigentlich noch lebendes Fellgetier?) kommt dieses Trio. Und ich muss zugeben, vorher noch nichts von Arthemesia gehört zu haben. Mag aber auch daran liegen, dass das Debut (und zugleich auch bislang einziges offizielles Lebenszeichen) schlappe acht Jahre auf dem Buckel hat, erschien es doch bereits 2001. Nichtsdestotrotz haben sich hier erlesene Musiker zusammen gefunden, die dem ein oder anderen auch von Ensiferum, Moonsorrow oder gar Lordi bekannt sein mögen.
Eines ist sofort beim ersten Durchlauf klar erkennbar: Arthemesia machen definitiv keine Easy-listening-Musik, die man mal so eben nebenbei konsumieren kann. Nein, dieses Stück Schwarzmetall bedarf der ganzen Aufmerksamkeit, um sich des Ausmaßes, der Spannweite der Kompositionen bewusst werden zu können. Dies ist allein schon bei einem Blick auf die Songlänge erkennbar, ist der kürzeste Song doch auch schon mal sieben Minuten lang (lässt man das dreiminütige Intro mal außen vor). Dabei erschaffen die Finnen Klangeswelten, in die es einzutauchen gilt. Fängt "Valkoinen Susi" sehr ruhig und bedächtig an, schraubt sich der Song selbst in die Höhe, bis es schier aus ihm hervorbricht. Dabei schaffen es Arthemesia, auch bei gedrosseltem Tempo eine Intensität zu erzeugen, sind die Songs doch überwiegend im unteren bis mittleren Midtempo angesiedelt und überzeugen durch einen ganz speziellen Groove, der eine Summe aus den treibenden Riffs, der unaufdringlichen Melodieführung und den aggressiven Keif-Vocals darstellt. Lediglich das finale "Liber Omega" setzt schnellere Geschwindigkeitsakzente, die jedoch alsbald von ruhigeren, sphärischen Klängen abgelöst werden. Selbige lernt man über die Spielzeit hinaus zu schätzen, gelangt man doch stellenweise in fast schon doomige Gefilde ("Patheme"), die durch atmosphärische Klänge zu einer Wand verdichtet werden. Lässt man sich auf die Kompositionen ein, so erscheint jedes Detail der überlangen Songs genau an der richtigen Stelle, selbst das Saxophon bei "Liber Omega" wirkt dann nicht fremd, sondern als Teil des Ganzen.
Ein intensives Stück schwarzmetallischer Tonkunst, dem man jedoch mehr als nur ein paar Durchläufe widmen muss.
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