Review

Die Schreibweise des Bandnamens verrät's: Sharp Practise sind Engländer. Die fünf Birminghamer spielen eingängigen Pop-Rock, der angeblich progressiv sein soll. Isser's? Who cares, die Platte ist gut.

Mit dem Wapperl "progressiv" ist das so eine Sache, wer weiß schon, was das heißen soll. Prog-Rock im Sinn der alten Bands (Yes, Rush usw.) machen Sharp Practise sicherlich nicht. Angeblich finden sich auch noch Folk-Einflüsse auf Radiocity. Wer einen entdeckt, der gebe mir Bescheid. Am besten ist der Sound als sanfter, melodischer aber trotzdem nicht seichter Rock beschrieben. Die Songs sind abwechslungsreich und verbreiten eine schöne Stimmung. Auf "Morgan's Creek" wird eine Mundharmonika eingesetzt, bei "How Katie Feels" ergänzen sich Akustik- und Elektroklampfen und bei "Choice Not Freedom" setzt die Band dezent Synthesizer ein. Der einzige etwas härter rockende Track auf dem ganzen Album ist "Bed Of Rythm", dessen eröffnender Riff verdächtig an die Red Hot Chili Peppers erinnert. Sonst geht's ruhig zu. Die Stärke des Albums liegt in den Geschichten, die in den Lyrics erzählt werden, in den schönen Refrains und in zehn vielseitigen und kurzweiligen Songs, die trotz mitunter trauriger oder sentimentaler Elemente gute Laune verbreiten. Die Produktion, die einem harten Album den Biss nehmen würde, passt hier perfekt.

Eine Dreiviertelstunde guter, solider und berührender Rockmusik. Empfehlenswert!

Fab

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