Review
Sir Toby - Bookshelf (EP)
Mir ist zwar etwas unklar, welch mysteriösen Umständen es zu verdanken ist, dass dieser Silberling den Weg in die Redaktion eines Heavy-Magazins geschafft hat, aber bitte: wenn er schon mal hier ist...
Sir Toby kommen nicht, wie der Name suggerieren mag, von der Insel, sondern aus Münster, haben den britischen Sound dennoch gänzlich verinnerlicht, bereits zwei EPs auf den Markt gebracht und durften sogar schon auf international etablierten und allseits beliebten Freiluft-Veranstaltungen wie dem Darmstädter Schlossgrabenfest ihr Können unter Beweis stellen.
Am besten scheint der gut tanzbare und poppige Indie-Rock aus Gitarre, Bass und Schlagwerk aber immer noch ins nächste Irish Pub zu passen, wo die oft zweistimmig vorgetragenen Lieder mit all ihrer Leichtigkeit und dezenten Dynamik zum Schunkeln und Kopfnicken animieren. Dazu stimmt sogar die Verpackung, denn die Promo wurde quasi zwischen zwei Bierdeckel gelegt, kann also wunderbar einem sinnvollen Endzweck zugeführt werden. Und auch der Sound versprüht in gewisser Weise den Charme einer spontan mitgeschnittenen Jamsession. Die Songs glänzen durch simple Strukturen und angenehm eingängige Melodien - die perfekte Background-Berieselung, während man sich (in besagtem Irish Pub) in wilde Diskussionen mit seinem Jameson Single Malt verwickelt hat.
Gerade für Fans, die sich die Band durch Live-Auftritte erspielen konnte, ist die Bookshelf-EP mit Sicherheit eine willkommene Angelegenheit. Ich kann mich mit dieser radiotauglichen Musik zwar durchaus anfreunden, verkneife mir aber aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten und zu geringem Background in diesem Metier eine Wertung.
Ohne Wertung