Review
Poison My Blood - Monuments
"so metal we rust in rain" steht da über dem myspace-Auftritt von Poison My Blood und stellt in meinen Augen eine gewagte Aussage dar. Denn schon alleine ein aus drei Worten bestehender Bandname weist für mich deutlich in Richtung Hardcore/Metalcore (Lay Down Rotten mögen mir diese Verallgemeinerung verzeihen) und wenn dann noch bei der weiteren Beschreibung der Combo der Begriff Hardcore fällt, fühle ich mich natürlich in meinen Vorurteilen bestätigt.
Allerdings ist das Statement auch nicht völlig aus der Luft gegriffen, finden sich doch nicht unerhebliche Anteile von Schwermetall im Sound der Belgier, auch wenn der Hardcore da deutlich mehr ins Gewicht fällt. Wobei sich die Anteile der jeweiligen Stile von Stück zu Stück natürlich unterscheiden; mal wird fast reiner Hardcore angeboten, dann wieder gewinnt recht melodischer Metal die Oberhand, man darf bei Monuments also von einem durchaus facettenreichen Werk sprechen. Hier muss ich allerdings ganz deutlich machen, dass die metallischen Momente der Band wesentlich besser zu Gesichte stehen als die breakdown-lastigen Songs, denn diese sind doch mehr oder weniger Dutzendware im Hardcore-Gewerbe, während die Jungs beim Metal doch ein recht feines Gespür für richtig schmucke Melodien an den Tag legen. Besonders deutlich werden diese Unterschiede, wenn man Songs wie den Opener "Black Water" auf der einen und "The Arsonist" oder "Set Sail" auf der anderen Seite miteinander vergleicht, da liegen für mein Dafürhalten Welten dazwischen. Nun, zumindest wird mit Monuments nicht nur ein bestimmtes, geschmacklich eng eingegrenztes Publikum bedient, allerdings dürften weder der typische Hardcoreler noch der Metalhead auf Dauer mit der CD zufriedenzustellen sein, zu groß ist da die Kluft zwischen den einzelnen Tracks. Dabei wäre das Ganze handwerklich recht solide in Szene gesetzt, sowohl von der Produktion her als auch von den Musikern selbst, da habe ich nicht viel auszusetzen.
Hilft aber alles nur bedingt, wenn das Gesamtwerk nicht konsistent genug ist, um den Hörer dauerhaft bei der Stange zu halten. Ansätze sind zweifellos da, aber für ein positives Gesamturteil reichen diese noch nicht. Vorsichtiges Reinhören sollte nicht schaden...
Hannes