Review
Llynch - We Are Our Ghosts
VÖ: 28. November 2008
Zeit: 64:43
Label: Bastardized Recordings
Homepage: www.weareourghosts.com
Lynchen war früher der Volkssport schlechtin! Unzählige Nachbarschaftsstreitigkeiten und Ehe-Konflikte wurden auf diese unkomplizierte und todsichere Methode geregelt. Hierbei handelt es sich um eine Art Selbstjustiz mit denen vermeidliche oder tatsächliche Kriminelle bestraft und meistens auch getötet wurden.
Dementsprechend gerädert habe ich mich auch nach dem ersten Hördurchgang von Llynchs Debüt-Album We Are Our Ghosts gefühlt, denn hier wird schwere Kost vorgeführt.
Schubladen-Denken kann man hier komplett vergessen, denn mindestens eine Million Einflüsse prasseln auf den Sound des Quintetts ein und machen die Songs zu schwer verdaulichen, progressiv angehauchten Brocken. Die Bezeichnung Noisecore würde der Sache noch am Nächsten kommen und das heißt, dass man hier dissonante Riffs, verzerrtes Gebrüll und Breaks en masse erwarten kann. Klare Songstrukturen gibt es nicht und den roten Faden vermisst man auch schmerzlich. Zu viel Krach, zu wenig Musik! Hinzu kommt, dass die Produktion etwas matschig ist und einen kleinen Soundbrei kreiert. Das Nervigste ist immer noch das hysterische Rumgebrülle von Sänger P.Hell; hier bekommt man einfach Kopfschmerzen und man würde sogar Chris Barnes für einen Göttertenor halten.
Nein, einfach nicht meine Welt. Zu vertrackt, zu progressiv und zu viel Noise! Fans von eben diesem Genre sollten einen vorsichtigen Lauscher auf Llynch werfen, aber Metalheads sollten hier einen großen, sehr großen Bogen drum herum machen!
Basti
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